Kann Elon Musk die Talfahrt von Tesla stoppen. Für die Arbeiter im Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin gibt es immerhin gute Nachrichten: Der US-Elektroautobauer ieht nach eigenen Angaben trotz teils schwieriger Marktbedingungen „sehr gute Signale“ für den Standort. „Wir haben eine sehr gute aktuelle Absatzlage und haben deswegen auch die Produktionsplanung für das dritte und auch vierte Quartal noch mal nach oben korrigiert“, sagt Werksleiter André Thierig.
„(Wir) schauen uns das an, wie der Markt sich entwickelt und sehen da weiterhin auch positive Signale für alle Märkte, die wir beliefern“, sagt der Werksleiter der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg. „Das geht natürlich weit über Deutschland hinaus. Wir beliefern in deutlich mehr als 30 Märkte, und sehen da definitiv einen positiven Trend.“
Tesla verkauft in Deutschland 40 Prozent weniger Autos
Der deutsche Markt bleibt schwierig für den Autobauer. Während im August deutlich mehr Elektrofahrzeuge in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat zugelassen wurden, ging der Absatz von Tesla-Fahrzeugen laut Kraftfahrtbundesamt zurück. Rund 1400 Tesla-Fahrzeuge wurden neu zugelassen, fast 40 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Zudem fasst die chinesische Konkurrenz mit Elektromodellen in Deutschland zunehmend Fuß.
Nun läuft eine Debatte über ein Ende des geplanten EU-Verbrennerverbots ab 2035. Der Tesla-Werkschef warnt die Bundesregierung vor einer solchen Diskussion und sieht eine Gefahr für die E-Autoindustrie in Ostdeutschland. Thierig fordert ein klares Signal zur Förderung der Elektroautos.
Seit März 2022 werden in der Fabrik in Grünheide bei Berlin offiziell Elektroautos hergestellt. Dort arbeiten nach Unternehmensangaben rund 11.000 Beschäftigte. Umweltschützer haben große Bedenken, weil ein Teil der Fabrik im Wasserschutzgebiet liegt. Ein geplanter Ausbau des Werks auf dem bestehenden Gelände mit Bau neuer Gebäude ist wegen der Marktlage vorerst auf Eis, geplant ist auch eine Erweiterung mit Güterbahnhof.
Im Tesla-Werk: 62 neue Azubis und 17 duale Studenten
In der einzigen europäischen Fabrik von US-Elektroautobauer Tesla haben Anfang September 62 neue Auszubildende und 17 duale Studenten an den Start gegangen. Insgesamt lernten damit an der Gigafactory Berlin-Brandenburg 209 Azubis und duale Studenten, teilt das Unternehmen mit. Tesla ist Brandenburgs größter Ausbildungsbetrieb.
Seit 2022 bildet Tesla am Standort in Grünheide in 21 Ausbildungsberufen und 12 dualen Studiengängen aus. Das reicht von Industriekaufleuten über Gießereimechaniker bis zu Werkfeuerwehrleuten, die in diesem Jahr erstmals in die Ausbildung starteten.