„Deeskalierend“

Stromschlag statt Schlagstock? Taser im Dauereinsatz bei der Polizei!

Fast 190 Einsätze in Brandenburg allein dieses Jahr – Elektroschock-Waffen werden immer häufiger zum Alltag der Brandenburger Polizei.

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Die Polizei stoppt Angreifer immer wieder mit Tasern. Diese Waffen gehören inzwischen zum Alltag vieler Einsatzkräfte. (Symbolfoto)
Die Polizei stoppt Angreifer immer wieder mit Tasern. Diese Waffen gehören inzwischen zum Alltag vieler Einsatzkräfte. (Symbolfoto)Helmut Fricke/dpa

Wie fühlt es sich an, von einem Taser gestoppt zu werden? Ein Stromimpuls durchzuckt den Körper, lähmt die Muskeln. Die Polizei spricht von einer „deeskalierenden Wirkung“. Die Zahlen zeigen: In Brandenburg wird der Einsatz dieser Elektroimpulsgeräte immer alltäglicher!

Die Polizei in Brandenburg setzt durchschnittlich etwa 20 Mal im Monat bei Einsätzen einen Taser ein. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden 187 Einsätze mit den sogenannten Distanzelektroimpulsgeräten gezählt, wie das Innenministerium in Potsdam der dpa mitteilte.

Dazu wird auch das Androhen des Taser-Einsatzes gerechnet. Im gesamten Jahr 2023 waren es insgesamt 252 solcher Taser-Einsätze samt Androhungen - also 63 je Quartal.

Brandenburg: Mit Stromimpuls außer Gefecht gesetzt

Die Taser werden etwa bei Gewaltandrohungen oder Angriffen auf Polizeikräfte eingesetzt und wenn jemand heftigen Widerstand gegen seine Festnahme leistet.

Als dieses Foto entstand, wurde ein sogenannter Taser auf dem Gelände der Landespolizeischule in Berlin im Rahmen einer Sitzung des Innenausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses präsentiert. Die Polizei in Brandenburg setzt durchschnittlich etwa 20 Mal im Monat bei Einsätzen einen Taser ein.
Als dieses Foto entstand, wurde ein sogenannter Taser auf dem Gelände der Landespolizeischule in Berlin im Rahmen einer Sitzung des Innenausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses präsentiert. Die Polizei in Brandenburg setzt durchschnittlich etwa 20 Mal im Monat bei Einsätzen einen Taser ein.picture alliance/dpa

Taser verschießen kleine Pfeile einige Meter weit. Treffen sie einen Menschen, erhält er einen Stromimpuls, der ihn sekundenlang handlungsunfähig macht. Nach Angaben des Innenministeriums kann die Brandenburger Polizei 373 Taser nutzen, die sich auf verschiedene Dienststellen verteilen. Weitere Geräte sollen derzeit nicht beschafft werden, wie es hieß.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben gute Erfahrungen mit Tasern gemacht. Im vergangenen Jahr hieß es, schwere Verletzungen seien weder von Einsatzkräften noch von Störern bekanntgeworden, die als potenziell gefährlich eingestuft worden seien. Zudem habe der Taser eine abschreckende und deeskalierende Wirkung.

Auch die Gewerkschaft der Polizei in Deutschland spricht sich für einen bundesweiten Einsatz von Tasern aus. Oft reiche es aus, mit dem Gerät zu drohen, hieß es. ■