Der Streit zieht sich schon über Jahre, doch nun hatte ein Berliner Investor die Nase voll und will sich auf seine Art rächen. Weil die Stadt Ludwigsfelde in Brandenburg der City Best Hotel Group GmbH die Nutzung eines von ihr erstandenen Verwaltungsgebäudes als Wohnheim für Monteure versagte, kündigt das Unternehmen nun kurzerhand die Nutzung des Hauses als Bordell an. Legal wäre das.
Das frühere Kombinatsgebäude des DDR-Fahrzeugherstellers IFA an der Gottlieb-Daimler-Straße in einem Industriegebiet am Stadtrand von Ludwigsfelde hatte die Unternehmensgruppe schon 2016 erworben. Seitdem zog sich der Streit zwischen der Stadtverwaltung und dem Investor.
Stadt will keine Umnutzung in Gewerbegebiet – aber Puff wäre legal
Die Stadt argumentiert, dass das Wohnheim nicht in das Industriegebiet passe. „Es würde zu Störungen führen. Das hätte man im Vorfeld klären können. Dann hätten wir uns viel Ärger ersparen können“, so Ludwigsfeldes Bürgermeister Andreas Igel (SPD) gegenüber dem RBB. Vor allem Lärmschutz wäre ein Problem. Schallgenehmigungen müssten geändert werden. Die Stadt ging gegen Firmenpläne vor, dort Flüchtlinge, Bauarbeiter oder Hotel-Gäste unterzubringen.
Laut RBB habe ein Prozess vor dem Verwaltungsgericht dann aber ergeben, dass man vor Ort immerhin ein Bordell eröffnen könne. Der Investor änderte nun laut eigenen Angaben seine Pläne und stellte nun sogar schon ein Schild vor dem Gebäude auf. Darauf wirbt er für „Brandenburgs größtes Bordell“, welches im Sommer 2025 eröffnen und 52 Zimmer, moderne Ausstattung und 93 Stellplätze bieten solle. Von sonstigen Umbaumaßnahmen ist jedoch bisher noch nichts weiter zu sehen.
Macht 2025 wirklich ein Riesen-Bordell in Ludwigsfelde auf?
Die Stadt ist von der Nutzung wiederum überhaupt nicht begeistert. „Das ist immerhin eine der zentralen Zufahrten zur Stadt – von daher wird dieses Vorhaben eher negativ vonseiten der Stadt gesehen und auch von meiner Person“, so der Bürgermeister in dem Rundfunk-Beitrag. Doch will der Investor, der ansonsten nur Unterkünfte betreibt, wirklich ein Bordell dort in Betrieb nehmen? „Wir wollen diese Nutzung nicht, diese wird uns aufgezwungen“, so Investor Frank Blaschke von der City Best. Und tatsächlich spielte die Firma mindestens schon seit 2019 mit einer Umnutzung als Bordell. Auch ein Islam-Zentrum war im Gespräch, wie die Märkische Allgemeine damals berichtete.
Wie die Stadt Ludwigsfelde dem RBB mitteilte, sei bisher kein Antrag auf Umnutzung zum Bordell erfolgt. Auch ein Gespräch mit dem Investor, in dem andere Nutzungsoptionen durch die Stadt angeboten wurden, sei ohne Ergebnis verlaufen, so Stadtvertreter. Ob Ludwigsfelde also tatsächlich im Sommer 2025 zur Puff-Hauptstadt Brandenburgs wird, ist weiter offen. ■