Der Sex-Mord in einem Nazibunker erschütterte ganz Deutschland. Der Frauenkiller von Brandenburg bekam lebenslänglich, doch es kam zur Revision. Jetzt wurde das Wackelurteil endlich bestätigt.
Das Urteil im Revisionsprozess gegen einen Mann, der seine Ex-Freundin in einem früheren SS-Bunker bei Oranienburg getötet hat, ist nun rechtskräftig. Das teilte ein Sprecher des Bundesgerichtshofes am Montag mit. Der 32-jährige Bunkerkiller Kurt L. war im vergangenen Winter vom Landgericht Neuruppin wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden.
Dabei wurden die Tatmerkmale der Heimtücke und der niedrigen Beweggründe festgestellt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass L. im Juli 2021 seine Ex-Freundin Bianca S. (damals 26), die Mutter eines fünf Jahre alten Kindes, mit einem Stechbeitel erstochen hatte. Sieben Stiche in Hals, Nacken und Rücken. Das alles geschah im Funkbunker Karo Ass – heimtückisch bei einem Wiedersehen.
Sex-Mord im Nazibunker mit einem Stechbeitel
Das Verfahren gegen Kurt L. war vom Landgericht Neuruppin im vergangenen Jahr neu aufgerollt worden. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte nach Revisionen der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage ein Urteil des Landgerichts wegen Totschlags zu zwölfeinhalb Jahren Haft aufgehoben.

Als Grund nannte der BGH eine rechtsfehlerhafte Beweiswürdigung. Demnach seien „gewichtige Indizien nicht berücksichtigt“ worden, die dafür sprechen könnten, dass statt Totschlag ein Mord vorliege. Dafür müsse ein Mordmerkmal wie zum Beispiel Heimtücke erfüllt sein. Eine andere Kammer des Gerichts entschied schließlich auf Mord. Dagegen legte der Angeklagte Revision ein.
Nach Ansicht des Landgerichts in Neuruppin lockte Kurt L. seine Ex-Freundin Bianca S. unter dem Vorwand, noch einmal miteinander reden oder sich versöhnen zu wollen, in den früheren SS-Bunker am Grabowsee bei Oranienburg. „Seinem Tatplan entsprechend“ habe er die Frau durch sieben Stiche mit einem Stechbeitel getötet, erklärte der BGH-Sprecher. Er habe sich von ihr betrogen gefühlt und nicht akzeptieren wollen, dass sie zukünftig andere Sexualpartner haben würde. ■