Seit Jahren sind Wölfe in Deutschland wieder heimisch. Nicht jeder ist darüber glücklich, stehen doch auch Nutztiere öfter mal auf dem Speisezettel der Räuber. Begegnungen mit Menschen dagegen sind extrem selten. Und Angriffe auf Personen kamen bisher nicht vor.
Jetzt aber berichteten die Lausitzer Rundschau und der RBB über einen Angriff, bei dem ein Mann im Elbe-Elster-Kreis von einem Wolf verletzt worden sein soll.
Über den vermuteten Angriff wurden Polizei und das Landesamt für Umwelt (LfU) am Mittwoch (13.12.) informiert. Nach Polizeiangaben vom Donnerstag war ein 47-Jähriger mit seinem Hund in einem Waldstück bei Doberlug-Kirchhain unterwegs, als er dem Tier begegnete. Es habe den Hund angegriffen. Als der Mann eingeschritten sei, sei er mehrfach gebissen worden und habe sich schwere Verletzungen zugezogen. Er werde nun im Krankenhaus behandelt, wie ein Polizeisprecher weiter mitteilte.
Nach Angaben des Landesumweltamtes nahmen Ärzte wegen des vermuteten Wolfsangriffs von noch nicht behandelten Bisswunden Abstriche für genetische Untersuchungen. Sie sollen Klarheit bringen, ob es sich bei dem Angreifer wirklich um einen Wolf gehandelt hat.
Wolf oder Schäferhund – Opfer ist sich nicht sicher
Die Proben wurden in ein Labor des Senckenberg-Zentrums für Wildtiergenetik gebracht. Wann genaue Ergebnisse vorliegen, ist noch unklar. Das Labor extrahiert unter anderem DNA aus Kot, Haaren und Speichelresten an Kadavern.
Bisher allerdings haben alle bekannten Fakten die Annahme nahegelegt, dass es sich um einen Hund handele, teilte LfU-Sprecher Thomas Frey der Deutschen Presse-Agentur mit.
Bis zum Vorliegen der Auswertung der Proben will das LfU nach eigenen Angaben einen Wolfsübergriff aber nicht ausschließen.