Uckermark-Am Mittwoch kam es in Gramzow/Zehnebeck zu einer Havarie an einer Ölpipeline der PCK Raffinerie in Schwedt. Die Folge: eine meterhohe Öl-Fontäne, riesige Mengen sind in kürzester Zeit ausgetreten. Hat man die Lage inzwischen in den Griff bekommen? Das ist der aktuelle Stand zu der Umweltkatastrophe in Brandenburg.
200.000 Liter Rohöl in die Umwelt gelangt – ist das Leck jetzt zu?
Die guten Nachrichten: Gegen 19.45 Uhr konnte das Leck weitgehend abgedichtet werden, wie RBB berichtet. Die Werkseinsatzleitung der PCK-Raffinerie war am Abend mit etwa 25 Mitarbeitern im Einsatz, zusätzlich die örtliche Feuerwehr sowie die Gefahrstoffeinheit Uckermark mit rund 100 Einsatzkräften.
„Wir haben sofort Maßnahmen ergriffen, um das ausgetretene Rohöl aufzufangen“, so PCK-Geschäftsführer Ralf Schairer. Doch das Problem konnte noch nicht vollständig gelöst werden: Da sich der betroffene Pipeline-Abschnitt in einer Senke befindet, drückt weiterhin Rohöl nach. Deshalb tritt auch nach der Abdichtung noch eine geringe Menge aus.

Bevor das Leck nach der Havarie geflickt werden konnte, schoss über mehrere Stunden fontänenartig Rohöl aus der 40 Zentimeter dicken Leitung: Nach ersten Schätzungen der Feuerwehr gelangten mindestens 200.000 Liter Rohöl in die Umwelt. Wie hoch der Schaden genau ausfällt, muss noch untersucht werden. Dass hier eine Umweltkatastrophe geschehen ist, lässt sich aber nicht leugnen.
Wie konnte es zu der Umweltkatastrophe kommen?
Wie der PCK-Geschäftsführer zum Hergang des Unglücks erklärt, sei es gegen 14.30 Uhr während der Vorbereitung eines Sicherheitstests an der Schieberstation bei Gramzow zu der Havarie gekommen. Was genau schiefgelaufen ist, sei noch unklar.
„Wir werden das in den kommenden Tagen genau untersuchen“, betont Schairer. Der Raffinerie-Chef möchte aber Gerüchte vermeiden: „Nach den vorliegenden Informationen ist es ein bedauerlicher Unfall – kein Anschlag.“
Was passiert jetzt in der Uckermark?
Aus der Raffinerie in Schwedt seien Vakuum-Saugwagen angefordert worden, um das ausgetretene Rohöl oberflächlich abzutragen. Vermutlich müsse aber auch der kontaminierte Boden entfernt werden, wie der PCK-Chef erklärt. Am Donnerstag sollen genauere Untersuchungen folgen.

Schairer hoffe, dass möglichst schnell die notwendigen Schritte eingeleitet werden könnten, „damit wir die Pipeline auch wieder in Betrieb nehmen können“. Das Öl aus der Pipeline werde benötigt, um den Raffinerie-Betrieb aufrechtzuerhalten. Dieser sei aber durch die Havarie derzeit nicht gefährdet.
„Wir haben genug Rohöl in Schwedt. Die Raffinerie läuft normal weiter“, betont der PCK-Geschäftsführer. Am Donnerstag wolle man prüfen, ob weiterer Handlungsbedarf besteht.
Ist das Rohöl ins Grundwasser gelangt?
Zu einer möglichen Verunreinigung des Bodens und des Grundwassers erklärt Alexander Trenn, Abteilungsleiter der Feuerwehr Schwedt, der umliegende Ackerboden sei zum Zeitpunkt der Öl-Havarie glücklicherweise sehr nass durch Regen gewesen.


