Pipeline defekt

PCK Schwedt: Meterhohe Ölfontäne in der Uckermark

Riesen-Unfall in Brandenburg. Eine Rohöl-Pipeline platzt, das Öl strömt noch immer in die Luft. Noch ist der Schaden nicht auszumachen.

Author - Jana Hollstein
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Eine Pumpstation der Raffinerie PCK Schwedt.
Eine Pumpstation der Raffinerie PCK Schwedt.Bernd Wüstneck/dpa

Feuerwehr-Großeinsatz in Brandenburg! Bei den Arbeiten an einer Rohöl-Pipeline zwischen Rostock und der PCK Schwedt in der Uckermark kam es zu einem Leck – das Öl schießt momentan 25 Meter in die Luft, nach Angaben der Feuerwehr sind insgesamt mehr als 200.000 Liter Öl

Wie die Märkischer Oderzeitung (MOZ) berichtet, kam es bei Arbeiten an der Leitung dazu, dass offenbar ein Teil der Pipeline gegen 15 Uhr an einer Umpumpstation bei Gramzow, nahe der deutsch-polnischen Grenze, havariert ist. Ein Leck schießt immer noch eine etwa 25 Meter hohe Ölfontäne aus der Pipeline. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestände jedoch aktuell laut Alexander Trenn, Gefahrstoffexperte der Feuerwehr, nicht. Trotzdem ging eine allgemeine Warnung für die Anwohner raus.

Hell Ausgeleuchtet ist der Ort der defekten Öl-Pipeline. Aus einer Pipeline in Brandenburg sind nach einem Unfall mindestens 200.000 Liter Rohöl ausgetreten.
Hell Ausgeleuchtet ist der Ort der defekten Öl-Pipeline. Aus einer Pipeline in Brandenburg sind nach einem Unfall mindestens 200.000 Liter Rohöl ausgetreten.Carsten Koall/dpa

Öl spritzt aus defekter Pipeline in der Uckermark

Als es zu dem Vorfall kam wurden zwei Personen, die sind zu dem Zeitpunkt in unmittelbarer Nähe aufhielten, von dem ausströmenden Rohöl übergossen. Sie wurden vom Rettungsdienst medizinisch versorgt.

Auf den Vorfall hin rückte die Feuerwehr mit zahlreichen Einsatzkräften an, darunter auch die Gefahrgutexperten des Landkreises. Der Bereich wurde großräumig abgesperrt. Weil so viel Rohöl austrat wurde zusätzlich das Umweltamt alarmiert, das inzwischen mit Messungen und einer ersten Schadensbeurteilung begonnen hat. „Oberste Priorität hat die Sicherheit aller Beteiligten sowie der Schutz der Umwelt. Alle zuständigen Behörden sind informiert“, sagte eine Sprecherin der Raffinerie. Rund 70 Prozent der Ressourcen laufen demnach durch die Leitung von und nach Rostock.

Noch ist unklar, wie viel Rohöl tatsächlich ausgelaufen ist, die Feuerwehr schätzt die Menge auf bisher über 200.000 Liter Rohöl ein. Üblicherweise herrsche laut MOZ ein Druck von 20 Bar. Einsatzkräfte vor Ort schätzen, dass pro Minute rund 500 Liter Rohöl austrete – der Druck lasse jedoch inzwischen nach. Sie arbeiten daran, das Leck zu schließen und eine weitere Ausbreitung des Stoffes zu verhindern. Zu diesem Zweck wurden auch Spezialfirmen hinzugezogen.

Ebenfalls unklar ist die Ursache des Leitungsschadens. Die Ermittlungen laufen.

Spezielle Saugwagen sollen nun das Öl, das zurzeit auf einem nassen Acker stehe, aufnehmen, wie Alexander Trenn sagte. Der Einsatz werde noch stundenlang dauern und auch am Morgen fortgesetzt.