Kaum ist es um die Absatzkrise bei Tesla etwas ruhiger geworden, schon sorgt die nächste Hammer-Meldung für Aufregung im Osten. Scheinbar will ein chinesischer Konzern im Land Brandenburger eine eigene Fabrik für E-Autos hochziehen - angeblich ganz in der Nähe der Gigafactory von Elon Musk bei Grünheide.
Und schon stellt sich die Frage: Wird Brandenburg zum heimischen Zentrum der Elektroautos oder verkauft die Politik das Land Stück für Stück an internationale Investoren? Von letzterer Variante geht der Verein für Natur und Landschaft in Brandenburg und ging am Montag mit einer brisanten Mitteilung an die Öffentlichkeit. Die Schlagzeile: „Der Ausverkauf von Brandenburg geht weiter! Die chinesische Dreame Technology Co., Ltd. will in der Nähe der Tesla Gigafactory eine Autofabrik bauen.“
Brisant: Die Infos stammen aus asiatischen Medien. Laut einem Artikel heißt es: „Laut Mitteilungen soll der Gründer und CEO Yu Hao Standorte für eine Fabrik in Deutschland besichtigt haben. Der bevorzugte Standort wäre in Brandenburg, in der Nähe der Tesla Gigafactory.“
Brandenburg ist Standort-Favorit der Chinesen
Zu den angeblichen Plänen der Chinesen schreibt die Internetseite „The Straits Times“ aus Singapur: „Am 8. September führte Yu Hao, Gründer und CEO von Dreame Technology, ein Team nach Deutschland, um die Standortauswahl für die neue Fabrik von Dreame Cars durchzuführen. Daher erwägt die Marke die Errichtung einer Produktionsstätte in Brandenburg.“
Von offizieller Seite gibt in Potsdam weder ein Dementi noch eine Bestätigung. Auf Nachfrage teilte das Wirtschaftsministerium in Potsdam mit: „Wir äußern uns grundsätzlich nicht zu Berichten über etwaige Wirtschaftsansiedlungen.“ Man beobachte die Entwicklungen „selbstverständlich sehr genau.“
Ein Vorwurf der Kritiker: „Bezeichnend für die politische Situation in Brandenburg ist, dass die betroffenen Bürger erst aus asiatischen Zeitungen über die Ansiedlungspläne vor ihrer Haustür erfahren.“ Die Kritiker erheben weitere Vorwürfe: „Keine Transparenz, völlig unzureichende Bürgerbeteiligung, massive ökologische und soziale Folgen.“
Diskussionen rund um den Wasserverbrauch leben auf
Wenn die Informationen des Vereins stimmen sollten, plante der Dreame-Konzern eine Fabrik, die 1,2-mal so groß ist wie Tesla in Grünheide werden. Erwartet wird ein immenser Verbrauch an Wasser, Energie und Arbeitskräften. Erinnerungen an die langen Diskussionen rund um den Wasserverbrauch bei Tesla werden wach! Schon bei der Tesla-Ansiedlung gab es für den Wasserversorger vor Ort schwierig, die Wasserversorgung für alle weiterhin zu garantieren: für Bürger, die duschen oder ihre Gärten bewässern wollen, für die lokale Wirtschaft - und eben die neue große Tesla-Fabrik.