Im Moment des vermeintlichen Triumphes zeigt die AfD wieder einmal ihr Gesicht! Bei der Wahlparty für die Wahl in Brandenburg haben AfD-Anhänger das Ergebnis bei der Landtagswahl in Brandenburg mit einem Skandalsong gefeiert. Auf der Feier in einem Gasthof im Potsdamer Ortsteil Marquardt fielen sie am Sonntagabend mit widerlicher Hetze gegen Ausländer auf.
Währenddessen feierten im Haus unter anderem der Brandenburger Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt, die Bundesvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla sowie der Thüringer AfD-Vorsitzende Björn Höcke.
AfD-Anhänger hetzen gegen Ausländer und singen Abschiebe-Song
Doch die ließen sich die Feierlaune auch von mehreren jungen AfD-Anhängern nicht mindern. Die stimmten vor der Tür begeistert, lautstark und minutenlang ein aggressives Lied zum Thema Abschiebungen an. Zu der Melodie des Songs „Das geht ab. Wir feiern die ganze Nacht“ der Band „Die Atzen“ sangen sie: „Hey das geht ab, wir schieben sie alle ab, sie alle ab“. Dazu hielten sie auf einer Tafel den Slogan „Millionenfach abschieben“ hoch.
Später tanzten AfD-Anhänger auf der Straße vor dem Gasthof zu dem Auftritt eines Sängers und dessen Song: „Ost, Ost, Ostdeutschland“. Dort heißt es: „Im Osten heißt Familie Mutter, Vater, Kind, dem Westen ist das scheißegal, weil die so offen sind. Hier schaut man nach dem Rechten, hier passt man auf sich auf. Im Westen spielt der Ali mit den Bullen Katz und Maus. Im Osten hat man Kühe und einen Hühnerstall, im Westen LGTBQ und einen Knall. Ost, Ost, Ostdeutschland.“ Unter LGBTQ versteht man Menschen, die etwa schwul, lesbisch, bisexuell oder trans sind.
Feier nur wenige Kilometer von Ort des Abschiebe-Geheimtreffens
Der Eklat passierte ausgerechnet nur wenige Kilometer Luftlinie von dem Ort eines Skandaltreffens in Potsdam. Bei dem vom Rechercheverbund Correctiv als „Geheimplan gegen Deutschland“ betitelten Treffens, sollen sich vor allem AfD-Politiker und andere Rechtsextremisten im November 2023 über einen Plan für die millionenfache Abschiebung von Ausländern aus Deutschland beraten haben. Die AfD spielte die Ergebnisse der Recherche immer wieder runter. Ihre Anhänger hingegen bestätigen diese immer wieder und feiern die Pläne wie nun in Potsdam lautstark.
Drinnen waren zudem auch die Berliner AfD-Vorsitzende Kristin Brinker und der frühere Berliner CDU-Finanzsenator Peter Kurth zugegen. In Kurths Wohnung soll laut Medienberichten mindestens ein Treffen mit bekannten Rechtsextremisten stattgefunden haben, die sich für die massenhafte Abschiebung von Ausländern und Deutschen mit migrantischen Wurzeln aussprechen.
Gauland weist Vorwürfe von der AfD
Dabei hatte sich der Ehrenvorsitzende Alexander Gauland auf die radikalen Forderungen am Abend in der Sendung der ARD zur Brandenburg-Wahl noch vehement gegen derartige Kritik gewehrt. Der Moderator sprach Gauland darauf an, dass die Migration ja auch positive Auswirkungen habe und die AfD darüber nicht spreche. „Sie führen die Leute auf, die in der Tat was mitbringen aber wir haben es gesellschaftlich mit den Kräften zu tun, die nichts mitbringen“, erwiderte der ehemalige Parteivorsitzende. „Die aber zu uns gekommen sind, obwohl sie keinen Asylgrund haben, obwohl sie sich nicht in diese Gesellschaft integrieren können. Da steht die AfD dafür, dass wir diese Menschen hier nicht wollen.“
Doch daran, dass die AfD-Anhänger diese Unterscheidung machen, hatten einige hundert Demonstranten erhebliche Zweifel. Etwa hundert Meter entfernt demonstrierten sie gegen die AfD. Auf Plakaten und Transparenten stand „Potsdam Nazifrei“, „Rechtsfreie Räume schaffen“ und „Kein Raum der AfD“. Alles verlief friedlich. Im Laufe des Abends gelang es einigen Gegendemonstranten, mit einem großen Transparent bis direkt vor den Versammlungsort der AfD zu gelangen. Polizisten bauten sich zwischen beiden Seiten auf. Schließlich mussten die linken Demonstranten wieder auf Abstand gehen. AfD-Anhänger applaudierten dazu und sangen wieder ihr Abschiebelied. ■