Wieder eine blutige Messerattacke, aber mal nicht auf der Straße, mal nicht unter Männern. Heute morgen eskalierte ein Streit zwischen drei Schwestern in Reinickendorf. Unfassbar: Plötzlich nahm eine Schwester (40) ein Messer zur Hand und verletzte ihre 41-jährige Schwester und danach noch deren Sohn (21).
Tatort: die Zobeltitzstraße in Berlin-Reinickendorf, wohl die Wohnung des Vaters der drei Schwestern. Um 8.45 Uhr ging ein Notruf bei der Polizei ein. Zwei verletzte Personen wurden gemeldet.
Mutter und Sohn werden durch Messerstiche schwer verletzt
Die eingetroffenen Polizisten fanden eine unübersichtliche Lage vor. Was klar ist: Der Streit hat eine umfangreiche Vorgeschichte, wie ein Polizeisprecher zum KURIER sagte. Die Auseinandersetzung hat wohl in einer anderen Wohnung angefangen und ist dann in der Wohnung des Vaters komplett aus dem Ruder gelaufen. Die genauen Hintergründe? Sind noch unklar.
Mutter und Sohn wurden durch Messerstiche schwer verletzt und in die Charité transportiert. Lebensgefahr besteht aber nicht, sagt der Polizeisprecher. Die 40-jährige Angreiferin wurde vorläufig festgenommen. 14 Einsatzkräfte waren vor Ort.
Einige Stunden zuvor gab es eine weitere Messer-Verletzung in Berlin-Charlottenburg. Gegen 2 Uhr wurde eine langsam gehende Person an der Kreuzung Bismarckstrasse, Ecke Wilmersdorfer Strasse entdeckt, die mehrere Schnittverletzungen am Kopf aufwies.
Der 35-Jährige wirkte orientierungslos und verlor das Bewusstsein. Alarmierte Rettungskräfte brachten den Mann ins Virchow-Klinikum. Dort wurde er umgehend notoperiert und stationär aufgenommen. Ärztlicher Aussage zufolge bestehe keine Lebensgefahr.
Ein Fachkommissariat übernahm die weiteren Ermittlungen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung.
Berlin-Gesundbrunnen: Erst am Wochenende wurde ein Mann erstochen
Erst am Wochenende gab es zwei Messerangriffe in Berlin-Gesundbrunnen, wie der KURIER berichtete. Dabei starb ein Mann, zwei weitere Personen wurden verletzt.
Nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen verlangte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Konsequenzen. Sie fordert ein generelles Messerverbot im öffentlichen Raum, „weil alles andere kleinteiliges Herumdoktern ist und wir gesellschaftlich umdenken müssen“, sagte der Berliner Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh.