Was ist da los?!

Blut, Drogen, Vandalismus: Brandenburgs Nahverkehr in Zahlen

Mehr Überwachung, und trotzdem mehr Gewalt. Wer hat da noch Lust auf Öffis? Immerhin: Die Gesamtzahl der Straftaten sinkt leicht. 

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ARCHIV - 11.02.2020, Berlin: Mit mehr Videoüberwachung will die Deutsche Bahn die Sicherheit auf den Bahnhöfen erhöhen. Hier ein Blick auf den Bahnsteig 1 des Bahnhofes am Flughafen Berlin Brandenburg.
ARCHIV - 11.02.2020, Berlin: Mit mehr Videoüberwachung will die Deutsche Bahn die Sicherheit auf den Bahnhöfen erhöhen. Hier ein Blick auf den Bahnsteig 1 des Bahnhofes am Flughafen Berlin Brandenburg.Soeren Stache/dpa

Trotz mehr Kameras bleibt Brandenburgs Nahverkehr ein Kriminalitätsbrennpunkt. Fast 5000 Straftaten 2023, zwar weniger als im Vorjahr – doch der Rückgang täuscht: Schwere Delikte wie Gewalt und Drogen nehmen weiter zu.

Die Kriminalität im öffentlichen Nahverkehr Brandenburgs bleibt ein bedeutendes Problem, auch wenn die Polizeistatistik für 2023 einen leichten Rückgang auf 4953 Fälle verzeichnet – etwa 500 weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang ist jedoch irreführend, da er auf spezifische Veränderungen bei einigen Delikten zurückzuführen ist, während schwerere Straftaten weiterhin zunehmen.

Auffällig ist vor allem der Anstieg der Gewaltverbrechen. Die Anzahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen erhöhte sich im Vergleich zu 2022 um 14 auf 46 Fälle. Unter den besonders schweren Vorfällen sticht ein versuchter Totschlag in einem Zug in Eberswalde hervor, der wohl schlimmste Kriminalitätsfall im Nahverkehr der letzten Jahre.

Brandenburgs Nahverkehr: Schwere Gewalttaten & Co!

Auch bei Drogendelikten gab es eine deutliche Zunahme: Die Fälle stiegen von 68 im Jahr 2022 auf 95 im vergangenen Jahr. Vandalismus bleibt ein großes Problem, da die Zahl der Sachbeschädigungen um mehr als 160 Fälle auf insgesamt 981 Delikte anstieg.

Besonders betroffen ist der Busverkehr, in dem sich etwa 1100 Straftaten ereigneten. Die restlichen Fälle verteilen sich auf den Schienenverkehr, Taxis sowie andere öffentliche Verkehrsmittel.

Um den steigenden Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden, setzen die Verkehrsunternehmen verstärkt auf Videoüberwachung. Die neuen S-Bahn-Züge in Berlin sind bereits vollständig mit Kameras ausgestattet. Laut dem Verkehrsministerium soll bis 2025 mehr als 90 Prozent der Flotte überwacht sein, da in allen 500 Viertelzügen Überwachungskameras eingebaut werden. Dies ist Teil einer umfassenden Strategie, um die Sicherheit auf Bahnsteigen und in Fahrzeugen zu verbessern.