Die Berliner Verwaltung ist krank. Jedenfalls sind es viele ihrer Mitarbeiter. Beamte noch mehr als normale Angestellte. An durchschnittlich 37 Tagen meldete sich ein Mitarbeiter der Berliner Verwaltung im vergangenen Jahr krank – sechs weitere Tage kommen bei den Beamten drauf. Besonders häufig sind Parkscheinkontrolleure und Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalten dienstunfähig, berichtet der Tagesspiegel.
Im Vergleich klingen die Zahlen krass. Denn laut Betriebskrankenkassen waren Beschäftigte im Jahr 2024 deutschlandweit nur an durchschnittlich 22,3 Arbeitstagen krankgemeldet. 15 Tage beträgt der Unterschied zu den Zahlen aus der Berliner Verwaltung.
Beamte sind sechs Tage häufiger krankgemeldet
Aber: Mit einer ganz eigenen Berechnungsweise sorgt Berlin dafür, dass die Zahlen nicht wirklich vergleichbar sind. Während normalerweise bei Krankmeldungen entgangene Arbeitstage gezählt werden, meldet die Senatsverwaltung für Finanzen anders als das Statistische Bundesamt oder die Krankenkassen Kalendertage mit Krankmeldung – also inklusive Wochenenden und Feiertagen.
Bei Statistiken kommt es natürlich immer auf die Interpretation an. 37 Krankentage (rund jeder zehnte Tag pro Jahr) – das sind immerhin rund vier Tage weniger als noch 2022, auf dem Höhepunkt der Corona-Welle.
Warum aber Beamte einen größeren Leidensdruck spüren und sich sechs Tage (rund jeder neunte Tag im Jahr) häufiger krankmelden, ist den Zahlen nicht zu entnehmen. Liegt es am sicheren Job?
Besonders oft krank: Parkscheinkontrolleure
Besonders krankmachend scheint eine Beschäftigung bei der Parkraumbewirtschaftung zu sein, berichtet der Tagesspiegel. Auf gut 84 Krankentage kamen Parkscheinkontrolleure in Mitte, auf 82 Tage in Tempelhof-Schöneberg. Das heißt: Hier sind die Ordnungsamtsmitarbeiter mehr als jeden vierten Tag im Jahr nicht arbeitsfähig.