Panik in der kurdischen Gemeinde in Reinickendorf! Die Polizei ermittelt zu einem möglichen Brandanschlag auf Räume der Freien Kurdischen Gemeinde in dem Berliner Stadtteil. Kriminalisten sichern vor Ort Spuren. Zuvor soll eine Person am Nachmittag die Fassade des Vereinsgebäudes mit Benzin überschüttet haben, wie ein Polizeisprecher sagte.
Der oder die Täter seien unerkannt entkommen, als Menschen aufgrund des Benzingeruchs aus dem Gebäude in der Residenzstraße kamen, teilte der Verein mit. Zur Tatzeit gegen 15.45 Uhr hätten sich bis zu 40 Menschen in den Räumlichkeiten eines Kulturhauses aufgehalten, hieß es. Verletzt wurde nach Angaben des Vereins niemand.
Versuchter Brandanschlag auf die kurdische Gemeinde Berlin. Menschenleben in Gefahr.
— Ferat Koçak (@der_neukoellner) October 6, 2024
Ich saß grad in der kurdischen Gemeinde und hatte ein Treffen als jemand von außen die Eingänge und Fensterfassaden mit Benzin übergossen hat. Als wir es gerochen und gemerkt haben sind wir… pic.twitter.com/Ihst2izpMS
Linke-Abgeordneter roch Benzin
Zu den Anwesenden gehörte der Linke-Politiker Ferat Koçak, Abgeordneter des Berliner Abgeordnetenhauses. „Ich habe den Geruch wahrgenommen und habe reingeschrien und dann sind alle rausgerannt“, sagte er der Deutschen-Presse-Agentur. Er habe bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
Der Abgeordnete Koçak hat in einem anderen Zusammenhang einen Brandanschlag erlebt: In der Nacht zum 1. Februar 2018 wurde sein Auto angezündet. Die Tat soll im Kontext mit einer Serie von rechtsextremen Anschlägen in Berlin-Neukölln stehen. Dazu läuft am Landgericht Berlin ein Berufungsprozess.
Waren es türkische Nationalisten?
Der Linke-Abgeordnete hat jedoch eine andere Vermutung, wer den möglichen Brandanschlag verübt haben könnte. „Ich gehe von einer politischen Tat aus, von türkischem Faschismus“, so Koçak.
Auch der Vereinsvorstand der kurdischen Gemeinde in Reinickendorf vermutet nach Angaben eines Sprechers, dass es sich um einen Anschlagsversuch türkischstämmiger Nationalisten gehandelt haben könnte. Es gebe immer wieder entsprechende Drohungen und Provokationen, hieß es.
Auch Attacke auf CDU-Parteizentrale
Indes ist in der vergangenen Nacht auch auf die CDU-Parteizentrale in Berlin eine Attacke verübt worden. Nach Angaben der Polizei soll einem Sicherheitsmitarbeiter in der Nacht gegen 3.30 Uhr eine komplett vermummte Person aufgefallen sein.
Diese habe einen roten Schriftzug an das Gebäude in Berlin-Tiergarten geschmiert, der im Kontext zum Gaza-Krieg stehen soll. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz hat die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung übernommen. Der Täter konnte unerkannt entkommen, wie es hieß. ■