In Kreuzberg

Sie scheinen zu schweben: Berlin soll ersten 3D-Zebrastreifen bekommen

Für mehr Verkehrssicherheit fordert die SPD in Kreuzberg einen Zebrastreifen mit optischer Täuschung. Der soll Autofahrer ausbremsen.

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London als Vorbild? Hier gibt es in der St John‘s Wood High Street einen mit 3D-Effekt aufgemalten Zebrastreifen.
London als Vorbild? Hier gibt es in der St John‘s Wood High Street einen mit 3D-Effekt aufgemalten Zebrastreifen.Zuma Press Wire / Imago

Sie sehen aus wie Balken, die knapp über der Straße schweben. Zebrastreifen mit 3D-Optik sollen den Verkehr sicherer machen, die scheinbaren weißen Blöcke sollen dafür sorgen, dass Autofahrer langsamer fahren und am Fußgängerüberweg verlässlich bremsen. In Kreuzberg könnte es bald den ersten 3D-Zebrastreifen in Berlin geben.

In der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Friedrichshain-Kreuzberg am Mittwoch forderte die SPD-Fraktion, einen solchen Zebrastreifen in der Franz-Klühs-Straße aufzuzeichnen. Man solle kreative Ideen nutzen, um mehr Sicherheit für Fußgänger im Verkehr zu bekommen. Das gelte vor allem für Schulkinder.

Die Franz-Klühs-Straße ist viel befahren, der vorhandenen Zebrastreifen soll in einen 3D-Zebrastreifen als Modellprojekt umgewandelt werden. „Es gibt in der Straße zwar ein Tempo-30-Schild, doch das ist nicht gut sichtbar und viele Autofahrer halten sich nicht dran“, sagt Anna Lang von der SPD-Fraktion, die den Antrag einbrachte. „Hier ist eine gute Möglichkeit, die Wirkung eines solchen Zenbrastreifens zu testen.“

Gute Erfahrungen mit 3D Zebrastreifen

Die SPD-Politikerin verweist auf 3D-Zebrastreifen in Baden-Württemberg, wo damit bereits gute Erfahrungen gemacht worden seien. Einen solchen Zebrastreifen mit optischer Täuschung gibt es auch in London. Warum also nicht auch in Berlin? Als „eine effektive, kosteneffiziente und innovative Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit“, wie es in dem Antrag heißt.

Auch Thüringen hatte schon einen 3D-Zebrastreifen in Schmalkalden, aufgetragen 2018 vom Graffitikünstler Alexander Frank.
Auch Thüringen hatte schon einen 3D-Zebrastreifen in Schmalkalden, aufgetragen 2018 vom Graffitikünstler Alexander Frank.Jan Huebner/imago

Autofahrer,  die auf den Zebrastreifen mit der optische Täuschung  zufahren, nehmen die Balken als Barriere wahr. Damit soll mehr Aufmerksamkeit beim Fahrer erreicht werden – und dass die Fahrgeschwindigkeit reduziert wird. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass das tatsächlich funktioniert. Allerdings nicht mehr, wenn sich Autofahrer an den 3D-Zebrastreifen gewöhnt hatten, dann wurde gefahren wie vorher.

Liebe Leser, was meinen sie ? Sollte es in Berlin 3D-Zebrastreifen geben? Sollte der Effekt der optischen Täuschung getestet werden? Oder sind solche Zebrastreifen nicht sinnvoll? Schreiben Sie uns an leser-bk@berlinerverlag.com oder kommentieren Sie unseren Beitrag auf Facebook oder bei X. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!