War zu viel Alkohol im Spiel? Bei einem Sommerfest des Bundesnachrichtendienstes in Berlin ist ein Mitarbeiter ausgerastet und hat einen Kollegen geschlagen. Jetzt hat die Behörde Disziplinarermittlungen eingeleitet.
Auf einem Sommerfest des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin soll ein Mitarbeiter zu fortgeschrittener Stunde einen Kollegen geschlagen haben. Es sei während des Festes, das bereits vor einigen Tagen stattfand, zu einer „Tätlichkeit“ gekommen, teilt eine BND-Sprecherin auf Anfrage mit. Man habe deshalb die Polizei gerufen.
BND-Sommerfest: Im vergangenen Jahr gab es den Vorwurf eines Sexualdelikts
Gegen einen Mitarbeiter sind in der Folge Disziplinarermittlungen eingeleitet worden. Was war da los? Die Behörde betont beschwichtigend, dass der Vorfall nicht als Schlägerei zu werten sei. Auf jeden fall habe das Fest habe trotz des Zwischenfalls fortgesetzt werden können.
Ob bei der Auseinandersetzung womöglich Alkohol im Spiel war, sagt die Sprecherin nicht. Nicht der erste Zwischenfall bei einem einem Sommerfest der geheimen Schlapphüte. Bei einem Sommerfest in einer BND-Außenstelle im vergangenen Jahr hatte es Ermittlungen gegen zwei BND-Mitarbeiter wegen des Vorwurfs eines Sexualdeliktes gegeben.

Der neue Zwischenfall kommt für den BND zur Unzeit. Die schlechten Nachrichten überschatten die Publikumsoffensive, die der Bundesnachrichtendienst ebenfalls heute gestartet hat. Der Dienst will mit mehr Transparenz die Akzeptanz für seine Arbeit steigern. Dafür kann das Besucherzentrum des deutschen Auslandsgeheimdienstes in Berlin bald auch ohne die bisher nötige Gruppenanmeldung besucht werden, wie BND-Präsident Bruno Kahl am Freitag bei der Eröffnung der Erweiterung des Zentrums ankündigte.
Geheimagenten wollen transparenter werden
Die Koordinatorin der Nachrichtendienste des Bundes im Kanzleramt, Dagmar Busch, sagte zum Spannungsfeld zwischen Geheimhaltung und Präsenz in der Öffentlichkeit: „Zu viel Zurückhaltung und Bescheidenheit schadet auch, macht auch unsichtbar.“ Auch im Kampf um Haushaltsmittel sei „Unsichtbarkeit und Zurückhaltung nicht immer der beste Weg“.
Dass die Behörde heute die Schläge unter Kollegen öffentlich machte, ist auf jeden Fall ein Zeichen von Transparenz ... ■