Im Treptow-Köpenicker Johannisthal wurde ein Baum durch Chemikalien schwer beschädigt. Eine 108 Jahre alte Linde in der Nieberstraße 13 zeigt ein tiefes Bohrloch mit chemischem Geruch. Das Bezirksamt spricht von mutwilliger Zerstörung und bittet die Bevölkerung um Hinweise.
Es ist bereits der vierte derartige Fall im Bezirk – zwei Bäume mussten bereits gefällt werden. Bei einer Kontrolle vor einer Woche entdeckte man die Wunde im Baum, die 35 Zentimeter tief in im unteren Teil des Stammes klafft. Aus der Wunde steigt ein beißender chemischer Geruch – für die Fachleute ein klares Zeichen. In der Pressemitteilung des Bezirkes steht: „Es wird davon ausgegangen, dass Unbekannte den 25 Meter hohen Baum abtöten wollen.“
Fiese Gift-Attacke auf uralten Berliner Baum – Polizei ermittelt
Aber warum sollte jemand sowas tun? Das Straßen- und Grünflächenamt wird den Zustand des Baumes nun beobachten – ob die alte Linde die Attacke überstanden hat und überleben wird, ist noch ungewiss.

Die Polizei hat Proben einer weißen, chemischen Substanz sichergestellt und ermittelt nun wegen Sachbeschädigung – der Schaden könnte mehrere tausend Euro betragen. Schon 2024 und 2021 wurden Bäume in der nahegelegenen Regattastraße auf ähnliche Weise angebohrt und mit Chemikalien vergiftet – zwei davon mussten gefällt werden. Die Täter konnten nicht gefasst werden.
Die Bezirksstadträtin Dr. Claudia Leistner zeigt sich in der Pressemitteilung entsetzt: „Dieser erneute Vorfall von mutwilliger Zerstörung an einem unserer wertvollen alten Bäume ist zutiefst besorgniserregend.“ Sie meint, die uralten Bäume seien nicht nur schön, sondern auch essenziell für das Stadtklima und die Lebensqualität. „Derartige Straftaten sind ein Angriff auf die Natur und auf unsere Gemeinschaft.“
Die Behörden bitten nun um die Mithilfe der Bevölkerung: Falls Sie etwas Verdächtiges beobachtet haben, melden Sie sich bei einer Polizeidienststelle oder beim Straßen- und Grünflächenamt. ■