
Sie engagieren sich gegen Antisemitismus – und müssen deshalb immer wieder Angriffe gegen ihr Lokal erleben: Die Betreiber des Lokals „Bajszel“ in Berlin-Neukölln. Jetzt erreicht der Hass eine völlig neue Stufe. Und das mitten in der Hauptstadt! Rund um das Lokal wurden jetzt Flugblätter aufgehängt, die zum Mord an den Betreibern aufrufen. Ein Aufruf zur Menschenjagd, im Herzen von Berlin.
Betreiber von Neuköllner Café Bajszel mit dem Tod bedroht
Unbekannte Täter hängten die Plakate rund um das Lokal auf – Bilder davon verbreiteten sich rasch im Netz. Auf den Zetteln sind die Gesichter der drei Betreiber der Programmkneipe „Bajszel“ zu sehen. Darüber sind rote Dreiecke abgebildet – und der Schriftzug „Make Zionists Afraid“ – „Macht Zionisten Angst“. Hinter den roten Dreiecken verbirgt sich eine schreckliche Symbolik: Mit den Formen kennzeichnet die antisemitische Terrorgruppe Hamas mögliche Angriffsziele.
Auf den Flugblättern wird den Betreibern der Kneipe vorgeworfen, Propaganda für Israel zu betreiben. „Wer sich während eines Völkermordes auf die Seite der Täter stellt, sollte sich nirgendwo sicher fühlen“, heißt es. Und weiter: „Wir wollen, dass diese drei für immer schweigen und als Warnung für alle Zionisten in Berlin und Neukölln gelten können.“ Auf den Flugblättern ist außerdem eine Parole der Hamas abgedruckt – „From the river to the sea, Palestine will be free“.
Ein Tag im Oktober in Berlin:
— Kei.Nie. (@Kei_Nie_) October 1, 2025
Drei bewaffnete Personen aus dem Hamas-Umfeld werden festgenommen, die Betreiber*innen des Bajszel werden massiv bedroht ("für immer schweigen").
Solidarität mit den bedrohten Menschen und dem Bajszel!#GegenJedenAntisenitismus pic.twitter.com/hJ9GHZoEEa

Seit 2024 wird das Lokal in Neukölln regelmäßig überwacht
Alexander Carstiuc, Betreiber des „Bajszel“, sagte gegenüber dem RBB, dass sieben solcher Plakate entdeckt wurden und man Anzeige gegen Unbekannt erstattet habe. Er und seine Kollegen seien solche Angriffe zwar gewöhnt, doch die Flugblätter stellen eine neue Stufe dar. „Ich habe jetzt genau 48 Anzeigen erstattet, seit die Bedrohungen gegen das Bajszel 2021 angefangen haben. Dass unsere Gesichter jetzt auf Plakaten auftauchen, ist eine neue Stufe.“