Er war einer der renommiertesten Mediziner an der Berliner Charité: Dermatologie Professor Marcus Maurer. Seit dem 31. Juli wurde der 58-Jährige vermisst. Er war am Morgen dieses Tages allein von seinem Ferienhaus in San Bartolomeo am Lago Maggiore in Italien zu einer Bergwanderung aufgebrochen. Doch er kehrte nicht zurück. Jetzt fanden Bergretter seine Leiche.
Marcus Maurer war Professor für dermatologische Allergologie und geschäftsführender Direktor des Instituts für Allergieforschung der Charité in Berlin. Wie die italienische Zeitung La Stampa berichtet, war der Mediziner zusammen mit seiner Frau, seiner 17-jährigen Tochter und seinem Bruder im Urlaub. Früh am Morgen ging er aber alleine los, das Wandergebiet rund um den 1300 Meter hohen Monte Giove am Lago Maggiore gilt nicht als herausfordernd, eignet sich auch für Familientouren.

3000 Euro Belohnung ausgelobt
Was man weiß: Marcus Maurer brach am Morgen des 31. Juli um 7 Uhr auf. Das Funksignal seines Handys wurde um 13:40 Uhr zum letzten Mal vom Funkmast einer Swisscom-Zelle aufgefangen. Danach verliert sich seine Spur. Als der Mediziner nicht wie verabredet am frühen Nachmittag zum Ferienhaus zurückkehrte, meldete ihn seine Familie als vermisst. Eine großangelegte Suche begann. Mit Kräften von Bergwacht und Feuerwehr, auch Jäger, die sich in dem Gebiet auskennen, wurden als Unterstützung hinzugezogen, Schluchten rings um den Cinzago-Bach abgesucht.
Vier Tage lang versuchten Rettungsteams der Feuerwehr, der Bergrettung und Alpinspezialisten der Soccorso Alpino della Guardia di Finanza den Arzt zu finden. Auch ein Helikopter mit Wärmebildkamera wurde eingesetzt. Die Hoffnung zu Beginn war groß, denn die Temperaturen waren mild und Maurer hätte sich mit seiner Fachkenntnis auch selbst versorgen können, hieß es.

Bis jetzt weiß niemand, was mit Marcus Maurer auf der Bergtour passiert ist. Bis zuletzt hatte die Familie die Hoffnung nicht aufgegeben, den Familienvater lebend zu finden. Vor zwei Wochen wurde ein Suchaufruf auf Facebook ein Beitrag auf Deutsch, Englisch und Italienisch geteilt. Als Belohnung für Hinweise wurden 3000 Euro ausgelobt. Vergebens!
Die Leiche von Marcus Maurer wurde im Gebiet der Pizzocca Alp, auf rund 800 Metern über dem Meeresspiegel, gefunden, berichtete jetzt La Stampa. Einer ersten Rekonstruktion zufolge wurde sie unter einigen Baumstämmen in einem Baches gefunden, die vom Regen dorthin geschwemmt wurden. Mit vielen Schwierigkeiten wurde die Leiche vom Hubschrauber Fiamme Gialle geborgen und zum Sportplatz und von dort ins Krankenhaus Verbania gebracht, schreibt „La Stampa“ weiter.
Neben seiner Familie sind auch seine Kollegen und Kolleginnen in tiefer Trauer. „Du wirst immer in meinem Herzen sein. [...] die Welt steht still“, schreibt eine Kollegin auf Facebook. ■