Zahlen für 2023

Arbeitslosigkeit in Berlin leicht gestiegen

Die Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt bleibt auch 2024 Fokus-Aufgabe der Jobcenter.

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Mehr Menschen in Deutschland haben sich arbeitslos gemeldet.
Mehr Menschen in Deutschland haben sich arbeitslos gemeldet.Caroline Seidel/dpa

Trotz schwacher Konjunktur und multipler Krisen zeigte sich der Arbeitsmarkt auch im Jahr 2023 in Berlin und Brandenburg relativ stabil.

Die Arbeitslosenquote lag in Brandenburg im Jahresdurchschnitt bei 5,9 Prozent und in Berlin bei 9,1 Prozent. Damit stieg sie im Vorjahresvergleich zwar moderat an, lag aber seit der Wiedervereinigung in Brandenburg tatsächlich nur in den Jahren 2019 sowie 2022 und in Berlin in den vier Jahren 2017, 2018, 2019 und 2022 tiefer.

Während die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 2023 im Vorjahresvergleich in Berlin einen Zuwachs von 1,3 Prozent auf 1,69 Millionen Beschäftigte erfuhr, verzeichnete sie in Brandenburg einen leichten Rückgang um 0,6 Prozent auf 890.000 Beschäftigte.

Jeder fünfte Arbeiter in Berlin hat ausländischen Pass

In beiden Bundesländern hat sich die Zahl der ausländischen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vergleich zu 2022 weiter erhöht. In Berlin hatte inzwischen jeder Fünfte einen ausländischen Pass, in Brandenburg jeder Zehnte.

Nach wie vor war die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeits- und Fachkräften in Berlin und Brandenburg hoch. In Berlin gab es 20.000 offene Stellen, in Brandenburg 25.000.

Job-Turbo soll Geflüchtete in Arbeit bringen

Seit Herbst 2023 werden die Integrationsbemühungen Geflüchteter durch den sogenannten Job-Turbo auch in den brandenburgischen und Berliner Jobcentern noch stärker fokussiert.

„Die Integration Geflüchteter ist und bleibt ein Fokusthema für die Berliner Jobcenter auch im Jahr 2024. So wollen wir an die gute Beschäftigungsentwicklung Geflüchteter aus der Ukraine anknüpfen. Mit dem Job-Turbo werden wir noch einmal aktiver. Allein in den Monaten Januar bis März 2024 planen die Berliner Jobcenter über 140 Messen und Veranstaltungen für fast 15.000 geflüchtete Menschen“, sagt David Wingert, Geschäftsführer des Jobcenters Berlin-Reinickendorf.

Man begleitet dort die Integration in Arbeit, indem man Arbeitgeber und Geflüchtete direkt zusammenbringt und so letzte Sprachhürden parallel mit dem Arbeitseinstieg überwinden und den Weg in den Arbeitsmarkt verkürzen kann. „Wir freuen uns insbesondere über die positiven Rückmeldungen der vielen Arbeitgeber in Berlin, die bereit sind, geflüchtete Menschen auch mit geringen Sprachständen zu beschäftigen und zu fördern“, so Wingert.

Integration mit Arbeit und Sprachkursen

„Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gelingt in Aufschwungphasen stets deutlich leichter. Daher blicken wir mit Zuversicht in das Jahr 2024. In der Region Berlin-Brandenburg werden bei stabilem Beschäftigungswachstum in zahlreichen Branchen Arbeitskräfte gesucht – dabei vielfach auch solche für einfache Tätigkeiten. Gerade hier gelingt eine Arbeitsaufnahme oft sehr zügig. Einfacharbeit sollte dabei aber durch die Flankierung mit berufsbegleitenden Sprachkursen und Weiterbildungsangeboten zu einem Sprungbrett in die Facharbeit werden“, sagt Dr. Holger Seibert am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB, zuständig für Berlin-Brandenburg. ■