Die Berliner Jugendmannschaft des Vereins TuS Makkabi Berlin hat sich nach einem Spiel in Neukölln vor aufgebrachten Fans der gegnerischen Mannschaft in Sicherheit bringen müssen, das berichtet der Tagesspiegel.
Demnach kam es während eines Spiels am Donnerstagabend gegen Schwarz-Weiß Neukölln zu Zusammenstößen: Spieler und Zuschauer sollen das jüdische Fußballteam angegriffen haben.
„Unsere Kinder wurden mehrfach beleidigt und sogar bespuckt – und das, ohne dass der Schiedsrichter eingriff oder überhaupt aufmerksam wurde“, schrieb Shlomo Afanasev, Vater eines der Jugendlichen, auf der Plattform „X“.
Mein 13-jähriger Sohn hatte gestern mit seinen Freunden von @makkabifussball Berlin ein Fußballspiel in Neukölln. Leider wurde die Atmosphäre während des Spiels zunehmend aggressiv und feindselig. Unsere Kinder wurden mehrfach beleidigt und sogar bespuckt – und das, ohne dass… pic.twitter.com/2j50fXeXkP
— Shlomo Afanasev (@ShlomoAfanasev) November 8, 2024
Dem Tagesspiegel sagte er, dass die Stimmung bei dem Spiel auf dem Sportplatz am Buckower Damm in Neukölln von Anfang an aufgeheizt gewesen sei.
Sein 13-jähriger Sohn sei nach dem Spiel „völlig verstört und schockiert“ gewesen, sagt er. Der Junge habe geschildert, dass ein Gegenspieler einen Makkabi-Spieler angespuckt habe. Die Gegner aus der B-Jugend hätten mehrfach „Free Palestina“ geschrien.
Jüdische Spieler mit Messern verfolgt
Erst nach dem Spiel eskalierte die Bedrohung weiter. Im Gruppenchat der Fußballmannschaft seines Sohnes hätten Spieler geschildert, dass sie von mehreren offenbar arabischen Jungs mit Stöcken und Messern verfolgt worden seien. Der Makkabi-Trainer habe seine Jungs dann schnell ins Auto und nach Hause geschickt, schildert Afanasev weiter gegenüber dem Tagesspiegel.
Ein Vertreter von Schwarz-Weiß Neukölln bestätigte der Zeitung gegenüber, dass es nach dem Spiel zu Auseinandersetzungen gekommen sei. Diese seien vor allem aus dem Zuschauerbereich gekommen.
Die Vereinssetzung des SW Neukölln schließe unter anderem Antisemitismus aus, so der Vertreter, man wolle die Vorgänge um das Spiel aufklären. „Wenn fest steht, dass einer der Spieler sich an antisemitischen Äußerungen beteiligt hat, ist klar, dass der heute Abend nicht mehr im Verein ist.“
Die Polizei war offenbar nicht zu dem Vorfall gerufen worden, sie konnte gegenüber dem Tagesspiegel keinen Einsatz im Zusammenhang mit dem Fußballspiel bestätigen.
Nach dem Hamas Angriff auf Israel 2023 war die Herren-Mannschaft des TuS Makkabi nur unter Polizeischutz aufgetreten.
In Amsterdam hatte es ebenfalls am Donnerstagabend Gewalt gegen Fans des israelischen Fußballclubs Maccabi Tel Aviv gegeben. Bei den Ausschreitungen wurden mehrere Menschen verletz, drei Israelis gelten vermisst. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ließ zwei Flugzeuge in die Niederlande schicken, um die Fußballfans auszufliegen. ■