Kinoereignis

Antikriegsfilm „Der Tiger“ feiert am Montag Weltpremiere in Berlin!

Der Film von Regisseur Dennis Gansel um eine Panzerbesatzung an der Ostfront 1943 zeigt schonungslos die Gräuel des Krieges!

Author - Berliner KURIER
Teilen
Im Film „Der Tiger“ erlebt eine Panzerbesatzung eine Reise in die Abgründe des Krieges.
Im Film „Der Tiger“ erlebt eine Panzerbesatzung eine Reise in die Abgründe des Krieges.© Amazon MGM Studios/dpa

Nach dem Oscarerfolg von „Im Westen nichts Neues“ kommt ein neuer Antikriegsfilm aus Deutschland ins Kino. Regisseur Dennis Gansel nimmt die Zuschauer mit an die Ostfront 1943. Die fünfköpfige Besatzung eines deutschen Tiger-Panzers wird auf eine geheime Mission weit hinter die hart umkämpfte Frontlinie geschickt.

Ab dem 18. September 2025 bringt Amazon mit „Der Tiger“ erstmals eine deutsche Produktion ins Kino, bevor sie online zu sehen sein wird. Und zur Weltpremiere kommt das Team um Regisseur Dennis Gansel (51) am Montag, 15. September, in die Berliner Kulturbrauerei. Gansel („Napola – Elite für den Führer“, „Die Welle“) lässt die Geschichte um eine Panzerbesatzung im Zweiten Weltkrieg 1943 an der Ostfront spielen. Und schon in den ersten Szenen spürt man die Enge im Innern eines Panzers. „Extrem beengt, wahnsinnig laut“, beschreibt Gansel die Atmosphäre in einem Panzer. Dieses Gefühl ist ihm bei seinem Antikriegsfilm wichtig.

Krieg und Zerstörung im Drogenrausch

In dem Streifen wird die fünfköpfige Besatzung eines deutschen Tiger-Panzers auf eine geheime Mission tief hinter feindliche Linien geschickt. Doch was als klarer Befehl beginnt, wird schnell zur Reise in den moralischen Abgrund, ins Herz der Finsternis nach dem Muster des Klassikers „Apocalypse Now“. Zwischen Drogenrausch mit Methamphetamin („Panzerschokolade“), Angst und wachsender innerer Leere zerbricht die Grenze zwischen Mensch und Maschine – und damit auch der Glaube der Soldaten an Sinn, Ordnung und Kameradschaft.

Antikriegsfilm mit trauriger Aktualität

Gansel erzählt im Film von den Gräueltaten eines Krieges, vom Umgang mit Befehlen und den zwischenmenschlichen Beziehungen in einer unmenschlichen Situation. Dass die Geschichte ausgerechnet am Dnepr spielt – einem Fluss, der auch durch die Ukraine fließt – gibt dem Film ein Stück schmerzliche Realität.

Regisseur Dennis Gansel hat ein Modell eines Tiger-Panzers auf seinem Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer.
Regisseur Dennis Gansel hat ein Modell eines Tiger-Panzers auf seinem Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer.Marcus Brandt/dpa

Mit „Der Tiger“ kommt nach dem Oscarerfolg von „Im Westen nichts Neues“ ein neuer Antikriegsfilm aus Deutschland ins Kino. Während Edward Bergers Literaturverfilmung gleich vier Oscars gewann (mehr als jeder andere deutsche Beitrag vorher), verpasste „Der Tiger“ die Nominierung. Stattdessen geht „In die Sonne schauen“ für Deutschland ins Rennen.

Die Botschaft von Gansels Film ist erschreckend aktuell. Wenn sich ein sterbender Soldat in einer Szene an seinen schönsten Sommer erinnert und dann sagt „Danach war nur noch Krieg“, geht der Satz ins Mark. (dpa)