Jetzt spielen sie mit ihrem Leben! Die Hungerstreikenden vor dem Kanzleramt in Berlin sind medizinisch auf sich selbst gestellt. Das Ärzteteam ist ausgestiegen, weil es die Verantwortung für die Klimaprotestler nicht mehr übernehmen will. Der Zustand der Hungerstreikenden wird von Tag zu Tag kritischer.
Beim Hungerstreik für eine drastische Klimawende in Berlin hat sich der Gesundheitszustand von zwei Teilnehmern weiter verschlechtert. Wie die Kampagne „Hungern, bis ihr ehrlich seid“ am Montag bekannt gab, leidet der 49-jährige Wolfgang Metzeler-Kick nach 68 Tagen ohne feste Nahrung an einem grippalen Infekt. Der 61-jährige Michael Winter sei nach 28 Tagen Hungerstreik in einem so schlechten Zustand, dass das Ärzteteam des Berliner Camps die medizinische Betreuung nicht mehr verantworten könne und deshalb abgebrochen habe. Dennoch wollten beide den Hungerstreik fortsetzen, so eine Sprecherin.
Hungerstreik fürs Klima mit Säften und Vitaminen
Die Kampagne zielt darauf ab, auf die Bedrohungen des Klimawandels aufmerksam zu machen und eine drastische Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu erreichen. Die Aktivisten fordern Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, dies in einer Regierungserklärung zu verkünden. Laut der Gruppe befinden sich mittlerweile insgesamt fünf Männer im Hungerstreik. Ein Mann aus Wuppertal habe sich am 30. April dem Streik angeschlossen. Metzeler-Kick hält dabei bisher am längsten durch.
Nach Angaben der Aktivisten hat Scholz bisher nicht auf ihre Forderungen reagiert. Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte kürzlich erklärt, dass Scholz sich weiterhin für den Klimaschutz einsetzen wolle, jedoch nicht auf die Forderungen der Gruppe eingehen werde.