Nächste Woche soll es wieder ein paar Sonnentage in Berlin geben. Und dann sind auch sie wieder da: die Wildbader am Weißen See. Doch die geplante Abriegelung des beliebten Badesees in Berlin-Pankow könnte sich nun verzögern. Der Weiße See sollte in naher Zukunft abgesperrt werden, aber das Bezirksamt stößt auf unerwartete Hindernisse.
Die ursprünglich geplante Maßnahme zur Absicherung des Weißen Sees, um das wilde Baden zu unterbinden, hat einen neuen Dämpfer erhalten. Ein Sprecher der Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) konnte auf Anfrage des Tagesspiegel (Bezahlschranke) keinen konkreten Termin für den Beginn der Arbeiten nennen.
Noch im letzten Jahr hatte die Stadträtin einen Baubeginn frühestens im Winter 2024/2025 in Aussicht gestellt, doch jetzt wird auch dieser Zeitplan infrage gestellt. Das Büro der Stadträtin erklärt, dass die geplanten Maßnahmen derzeit nicht terminiert werden können, da die Bauplanungsunterlagen noch bei der Förderbehörde zur Prüfung liegen. „Erst nach Freigabe der Bauplanungsunterlage und eingegangener Förderzusage können unter Berücksichtigung der Prüfhinweise die Unterlagen für die Bauausschreibung final fertiggestellt werden.“
Bis zu 4000 Badewillige am Weißen See
Das Bezirksamt hatte zu Beginn des Jahres angekündigt, das Ufer mit sogenannten Benjeshecken abzusichern – undurchdringliche Barrieren aus Totholz, die das Überqueren des Ufers nahezu unmöglich machen sollen. So etwas gibt es schon in der Rummelsburger Bucht. Diese Maßnahme wurde in Erwägung gezogen, um die durch jahrzehntelanges Wildbaden im Weißen See und die Zerstörung des Parks entstandenen Schäden einzudämmen. Besonders in den Sommermonaten strömen bis zu 4000 Badewillige an den Weißen See, obwohl das Baden dort offiziell nur im Strandbad erlaubt ist.

Angesichts der regelmäßigen Todesfälle durch unerlaubtes Baden, der immer gravierenderen Schäden im Park und der anstehenden millionenteuren Sanierung der Grünanlage wächst der Druck auf die Behörden. Neben den Hecken sollen auch Rankhilfen und Neuanpflanzungen zum Einsatz kommen – grüne Barrieren, die den Blick auf das Gewässer jedoch weiterhin ermöglichen sollen.
Auch der Zugang zu den neu geplanten Aussichtsplattformen soll erhalten bleiben. Zwei Plattformen, die ins Wasser hineinragen, sind geplant – eine am Westufer und eine am Südufer. Doch auch hier bleibt unklar, wann diese Maßnahmen umgesetzt werden können. ■