Eine junge Mutter und ihr Kind sind am Montag auf einem Zebrastreifen in Berlin-Lichtenberg von einem Auto erfasst worden. Das Kind ist nun in einem Krankenhaus an den schweren Verletzungen gestorben. Gegen den 84-jährigen Autofahrer wird ermittelt.
Der 84 Jahre alte Autofahrer war nach Zeugenangaben mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit über den Zebrastreifen gerast und hatte dabei den Zweijährigen im Kinderwagen und seine Mutter verletzt.
Der Kinderwagen wurde durch die Luft geschleudert
Nach ersten Erkenntnissen wollte die Frau zu Fuß die Einbecker Straße an der Ecke Lincolnstraße vor einem Supermarkt überqueren. Der 84-Jährige knallte mit seinem Auto derart wuchtig in sie rein, dass die Frau und der Zweijährige, der im Kinderwagen gesessen hatte, durch die Luft geschleudert wurden. Polizisten des Abschnitts 34 „leisteten bis zum Eintreffen der Rettungskräfte Erste Hilfe“, so die Polizei.

Mutter und Kind waren nach dem Unfall notoperiert worden, die 29-Jährige überlebte schwer verletzt und ist nach Polizeiangaben nicht mehr in Lebensgefahr. Das Kind erlag den schweren Verletzungen. Damit starben nach Angaben der Polizei in diesem Jahr bislang 24 Menschen bei Verkehrsunfällen, 13 von ihnen waren Fußgänger.
Gegen den 84-Jährigen wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt
Nach dem Unfall in Lichtenberg wird gegen den Autofahrer unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und rücksichtslosen Fehlverhaltens an Fußgängerüberwegen ermittelt. Das Fahrzeug und der Kinderwagen wurden für die Ermittlungen und für ein Gutachten zum Unfallhergang sichergestellt, wie eine Polizeisprecherin erklärt.
Der Fall soll zeitnah an die Staatsanwaltschaft übergeben werden, um über weitergehende Maßnahmen zu entscheiden. Eine Kontrolle habe ergeben, dass der 84-Jährigen nicht alkoholisiert am Steuer saß. Er sei unverletzt geblieben, habe aber „unter dem Eindruck des Geschehens“ gestanden, so die Polizeisprecherin.
Erst im Juni hatte ein 84-jähriger Witwer aus Berlin-Charlottenburg wegen fahrlässiger Tötung in zwei Fällen vor Gericht gestanden. Peter R. hatte am 9. März 2024 auf einer Bus- und Radspur in der Leipziger Straße Emeline C. (41) und Söhnchen Guy (4) aus dem Leben gerissen. Der Senior war in seinem Ford Mondeo mit Tempo 89 über die Straße gebrettert. Ein Zeuge: „Das Auto kam angeschossen. Dann sah ich eine Frau fliegen.“