
Berlin bekommt ein echtes Schmuckstück zu Gesicht: Die legendäre XXL-Goldmünze „Big Phil“ ist für einen Tag in Berlin-Charlottenburg ausgestellt – und allein ihr Anblick lässt Erinnerungen an einen der spektakulärsten Diebstähle der Stadtgeschichte wach werden.
Rund 31 Kilogramm schwer, gefertigt aus purem Gold und mit knapp 3,2 Millionen Euro bewertet, gehört die Riesenmünze zu den seltensten ihrer Art. Weltweit existieren nur 15 Exemplare. Präsentiert wird sie am Dienstag, 30. September, in den Räumen des Edelmetallhändlers Pro Aurum an der Hardenbergstraße.
Kaum taucht das Goldstück in Berlin auf, schießen die Gedanken sofort zurück ins Jahr 2017: Damals erbeuteten Kriminelle mitten in der Nacht die noch größere „Big Maple Leaf“ aus dem Bode-Museum. 100 Kilogramm Gold verschwanden über die S-Bahngleise am Hackeschen Markt – getragen von vermummten Männern mit Rucksäcken, die die Riesenmünze kurzerhand aus einem Fenster warfen und mit einer Schubkarre abtransportierten.
Später wurden zwei Angehörige einer berüchtigten arabischen Großfamilie sowie ein Sicherheitsmann verurteilt. Doch die Münze selbst blieb verschwunden. Vieles deutet darauf hin, dass sie zerschnitten und eingeschmolzen wurde.
Interessant ist: Die damals gestohlene 100-Kilo-Münze hatte 2017 einen Materialwert von etwa 3,7 Millionen Euro – nur rund eine halbe Million mehr als „Big Phil“ heute, obwohl diese fast 70 Kilogramm leichter ist.
Skurril ist auch der Nennwert der 2004 geprägten Riesenmünze. Offiziell liegt er bei gerade einmal 100.000 Euro. In Österreich könnte man damit theoretisch einkaufen – ein absurdes Geschäft, schließlich würde man damit auf über drei Millionen Euro verzichten.
Erinnerungen an den Goldmünzen-Coup im Bode-Museum
Dass die Münze heute so viel wert ist, liegt am Goldpreis, der sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als versiebenfacht hat. Die Kurve spiegelt Krisen und Unsicherheiten wider: Pandemie, Inflation und geopolitische Spannungen trieben den Run aufs Edelmetall besonders zwischen 2020 und 2022 in die Höhe.

2025 zeigt sich das Geschäft ausgeglichener. Rund 60 Prozent der Kunden kaufen weiter Gold, während 40 Prozent verkaufen, meist um Gewinne einzustreichen, ohne ihre Bestände ganz aufzugeben. Erst vor wenigen Tagen erreichte der Goldpreis ein neues Rekordhoch.