Tatverdächtiger vor Gericht

15-Jähriger aus Berlin bei Fußballspiel niedergeschlagen – tot!

Nach dem Abpfiff kommt es zum Streit. Ein Junge (16) prügelt auf seinen Berliner Gegner ein. Der wird tödlich verletzt. Jetzt steht der mutmaßliche Täter vor Gericht. 

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Eine Schlägerei auf dem Fußballplatz eskalierte, ein 15-Jähriger starb. (Symbolfoto)
Eine Schlägerei auf dem Fußballplatz eskalierte, ein 15-Jähriger starb. (Symbolfoto)Gerhard Leber/Imago

Das dramatische Ende eines internationalen Fußball-Turniers. Zwei Jugendliche geraten aneinander. Der Streit eskaliert. Ein 16-Jähriger schlägt zu. Das Opfer bricht zusammen und stirbt Tage später im Krankenhaus. Ab Donnerstag (25. Januar) muss er sich vor dem Landgericht Frankfurt verantworten.

Bei einem Prügelei auf dem Platz in Frankfurt bekam der 15-Jähriger aus Berlin Schläge „gegen den Kopf“ ab, wie es im Juristendeutsch heißt. Der jugendliche mutmaßliche Täter befindet sich seit Mai 2023 in Untersuchungshaft in Deutschland. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Körperverletzung mit Todesfolge vor. 

Das Verfahren findet aufgrund seines Alters des Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Dies ist laut Gesetz immer der Fall, wenn sich das Verfahren gegen einen Jugendlichen richtet, da in Jugendverfahren der Erziehungsgedanke im Vordergrund steht.

Trauer um den 15-jährigen Jugendfußballer.
Trauer um den 15-jährigen Jugendfußballer.BFC Dynamo

„Tumult“ zwischen Spielern nach dem Abpfiff

Am Pfingstsonntag 2023 war es nach dem Abpfiff eines Spiels auf dem Sportplatz in Frankfurt gegen 16.10 Uhr zu einem „Tumult“ zwischen Spielern einer französischen und einer Berliner Mannschaft gekommen, wie es von Seiten der Staatsanwaltschaft heißt.

Zunächst habe der damals 16 Jahre alte Angeklagte einen Spieler der gegnerischen Mannschaft im Oberkörperbereich mit den Fäusten geschlagen. Der Jugendliche sei danach zunächst von einem Mitspieler weggezogen worden. Er habe sich allerdings wieder zu der Menschenansammlung begeben und den Jugendlichen aus Berlin gegen die Wange beziehungsweise den Hals geschlagen.

Der 15-Jährige brach zusammen und wurde reanimiert

Der 15-Jährige brach zusammen und wurde reanimiert, heißt es weiter. Im Krankenhaus seien schwerste lebensgefährliche Hirnverletzungen festgestellt worden. Drei Tage nach dem Vorfall wurde der Junge für hirntot erklärt.

Beim Hirntod sind alle Funktionen des Gehirns erloschen, Hirnströme können nicht mehr gemessen werden. Der Mensch fühlt nicht mehr und kann auch nicht wieder aufgeweckt werden. Ein hirntoter Mensch atmet nicht mehr eigenständig. Mit lebenserhaltenden Maschinen sind die Organe noch funktionsfähig und könnten für eine Organspende entnommen werden. Ohne diese Geräte würden die Organe sterben. Der biologische Tod tritt nach Abschalten der Geräte ein – wenn alle vitalen Funktionen des Körpers erloschen sind. ■