Schule, Bahnen, Flüge

Wetter-Chaos: Eisregen legt Frankfurter Flughafen lahm

Das Wetter legt Deutschland lahm, vielerorts geht aufgrund von Glatteis, massivem Eisregen und starken Schneefällen nichts mehr.

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Ein Räum- und Streufahrzeug der Stadtreinigung ist am frühen Morgen bei winterlichen Bedingungen auf einer Hauptverkehrsstraße unterwegs. Schnee, Glatteis behindern in weiten Teilen Deutschlands den Verkehr.
Ein Räum- und Streufahrzeug der Stadtreinigung ist am frühen Morgen bei winterlichen Bedingungen auf einer Hauptverkehrsstraße unterwegs. Schnee, Glatteis behindern in weiten Teilen Deutschlands den Verkehr.Christian Charisius/dpa

Das Wetter spielt verrückt und legt weite Teile von Deutschland komplett lahm! Nichts geht mehr. Schulen bleiben dicht. Die Bahn warnt vor massiven Einschränkungen im ganzen Land. Flugzeuge bleiben am Boden. Hier gibt’s den Überblick: So legt das Wetter Deutschland lahm.

Die Meteorologen warnten vor extremer Glatteisgefahr und starken Schneefällen. Die Rede ist von Eispanzern, die sich über die Straßen legen werden. Nicht nur für Fußgänger und Autofahrer dürfte das Unterwegssein am Mittwoch und Donnerstag zur Geduldsprobe werden.

Wetter-Experte warnt vor „Eispanzer“

„Das werden zwei brisante Wettertage in der Landesmitte und später auch um Süden von Deutschland. Zunächst zieht morgen früh im Südwesten Schneefall auf. Dieser geht rasch in Regen über. Der Boden ist gefroren, es droht Glatteis“, warnt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met, gegenüber dem Wetterportal wetter.net.

Und weiter: „Vom Norden von Rheinland-Pfalz bis nach Brandenburg fällt nur Schnee, weiter nach Süden Eisregen und das über Stunden – es bildet sich lokal ein Eispanzer.“

Fakt ist: Im Südwesten hat es auf den Straßen bereits ordentlich gekracht. Dabei blieb es zunächst überwiegend bei Blechschäden. Die Polizei registrierte allein im Süden Baden-Württembergs etwa 30 Unfälle. Wie ein Sprecher sagte, sind dabei zwei Menschen leicht verletzt worden. Vor allem die Landkreise Konstanz, Rottweil und Tuttlingen seien betroffen.

Viele Unfälle wegen Glatteis gab es laut Polizei auch in Freiburg. Es seien bisher überwiegend Verkehrsunfälle mit Blechschäden zu verzeichnen, heiß es. „Einsatzkräfte sind verstärkt im Einsatz, um Unfallstellen zu sichern und Verletzten schnellstmöglich Hilfe zukommen zu lassen.“

Auch auf glatten Straßen im Saarland hat es am Mittwochmorgen rund 25 Unfälle gegeben. Bei zwei Unfällen seien auch Menschen verletzt worden, keiner aber schwer, sagte ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken. Nach einem Unfall mit mehreren beteiligten Fahrzeugen auf der A6 in Höhe St. Ingbert sei die Autobahn in Richtung Mannheim am Morgen vorübergehend gesperrt worden.

Zahlreiche Flugausfälle in Berlin und Frankfurt

Der angekündigte Schneefall und Eisregen im Süden und Westen Deutschlands hat auch Auswirkungen auf den Flugverkehr am Berliner Hauptstadtflughafen BER. Für Donnerstag wurden bislang 20 Flüge nach und aus Frankfurt gestrichen (je 10 Starts und 10 Landungen) sowie 10 Flüge von und nach München (je 5 Starts und 5 Landungen), wie eine Flughafensprecherin sagte. Passagiere, die nach Frankfurt oder München wollen, wurden gebeten, sich regelmäßig über ihren Flugstatus zu informieren.

Am Frankfurter Flughafen sind seit Mittwochmittag keine Flugzeugstarts mehr möglich. Die Flugzeuge könnten wegen des anhaltenden Eisregens vor dem Start nicht mehr sicher enteist werden, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Von 1047 geplanten Flügen waren am Mittwochmorgen bereits 570 annulliert worden. Am Nachmittag starteten wieder einzelne Maschinen, der Eisregen ließ etwas nach. Auch Landungen sind nach Angaben einer Fraport-Sprecherin wieder geplant.

Angesichts nachlassender Niederschläge können vom Frankfurter Flughafen seit Mittwochnachmittag wieder einzelne Maschinen abheben. Dadurch dürfte sich die Situation bei den verfügbaren Parkpositionen voraussichtlich etwas entschärfen, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport der Deutschen Presse-Agentur. Die weitere Wetterentwicklung müsse abgewartet werden. 

Die Lufthansa fliegt am Mittwoch nur einen Rumpfflugplan. An ihren Drehkreuzen Frankfurt und München werde man nach den Vorgaben der Flughäfen nur die allernotwendigsten Flüge anbieten können, sagte ein Sprecher des Unternehmens.

Eine Passagiermaschine wird in Frankfurt/Main enteist. Seit Donnerstagmittag sind hier wegen Eisregens keine Starts mehr möglich.
Eine Passagiermaschine wird in Frankfurt/Main enteist. Seit Donnerstagmittag sind hier wegen Eisregens keine Starts mehr möglich.Boris Roessler/dpa

Der Flughafen Saarbrücken kündigte an, dass er seinen Flugbetrieb komplett einstelle.

Am Flughafen München sorgt die Wetterlage mit gefrierendem Regen und Glätte ebenfalls für Ausfälle. Von rund 650 geplanten Starts und Landungen am Mittwoch seien mehr als 250 Flüge annulliert worden, sagte eine Sprecherin am Morgen.

Bundesweite Einschränkungen im Bahnverkehr

Auch Bahnreisende müssen sich bundesweit auf Einschränkungen einstellen. Nach Angaben einer Sprecherin bereitet sich die Bahn „intensiv“ auf die angekündigte Wetterlage vor. Laut Bahn hielten sich Mitarbeiter in den betroffenen Regionen bereit, um beispielsweise Weichen zu räumen oder die Verkehrssicherung an Bahnübergängen zu gewährleisten. An strategisch wichtigen Punkten im Schienennetz stünden Räumfahrzeuge und schwere Loks zur Verfügung. Zudem wurde die Zugbindung für Fahrten im Fernverkehr aufgehoben.

Schulausfälle in Bayern

In einigen Landkreisen Bayerns fällt wegen der Wetterverhältnisse auch der Unterricht aus oder findet von zu Hause statt. Wie das Kultusministerium in München mitteilte, betrifft der Schulausfall zahlreiche Landkreise. Darunter zum Beispiel Altötting, Tirschenreuth und Ansbach. Informationen dazu sollen bei den Schulen selbst abgefragt werden.