Wann es schneit

Deutschland trifft ein „Polarhammer“: Frühes Winterwetter bringt gefährliche Glätte

Die nächsten Tage wird es frostig. Auch in Berlin. Der Winter kommt zu früh, mit heftigen Minustemperaturen.

Author - Stefan Henseke
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Der Schnee ist da, das sind Bilder aus der Nacht: Eine Straße ist in der kleinen Stadt Radevormwald im Bergischen Land zugeschneit. Dächer und Fahrzeuge sind eingeschneit.
Der Schnee ist da, das sind Bilder aus der Nacht: Eine Straße ist in der kleinen Stadt Radevormwald im Bergischen Land zugeschneit. Dächer und Fahrzeuge sind eingeschneit.Gianni Gattus/dpa

Die ersten Schneeflöckchen sind am frühen Donnerstagmorgen selbst in Berlin schon gefallen. Gegen 4.30 Uhr am Alexanderplatz. Ein frostiger Vorhang fällt über die Republik: Eine Schneefront rauscht heran. Von den Alpen bis zur Ostsee heißt es jetzt: Der Winter ist da – auch wenn es eigentlich noch Herbst ist. Meteorologin Kathy Schrey von wetter.net spricht von einem „Polarhammer“. Ein heftiger Temperatursturz sorgt für gefährliche Glätte und frostige Nächte.

Die Straßen werden zur Rutschbahn: Überfrierende Nässe, Schneematsch und plötzliche Glätte sorgen für gefährliche Situationen. Besonders tückisch: Die Glätte kommt oft aus dem Nichts – ein harmloser Regenschauer kann sich binnen Minuten in eine spiegelglatte Eisfläche verwandeln.

Früher Winter: Bis zu 14 Grad kälter als normal

„Mehr Winterwetter hier bei uns in Deutschland im November geht eigentlich nicht“, sagt Meteorologin Kathy Schrey. Hinter der Kaltfront setzt sich eiskalte Polarluft durch und sorgt für massive Temperaturstürze. Laut dem Europäischen Wettermodell drohen am Samstag bis zu 14 Grad unter dem langjährigen Mittel.

Die Schnellfallgrenze wird am Donnerstag schon auf unter 400 Meter sinken – und am Donnerstagabend schon auf 0 Meter. Und das würde Niederschlag bedeuten, in Form von Schnee auch in tiefen Lagen, sagt die Meteorologin.

In Berlin und Brandenburg startet der Donnerstag trüb und teilweise glatt. Morgens ist es überwiegend stark bewölkt, örtlich regnet es. Lokal ist auch Schneeregen oder Schnee möglich. Die erwarteten Temperaturen liegen bei 3 bis 5 Grad. In der Nacht zum Freitag wird’s bitterkalt: Bis zu minus 6 Grad sind drin. Gerade bei fallenden Temperaturen um die 0 Grad ist am Abend dann gefährliche Glätte möglich.

Kommt Montag eine Schneewalze?

Am Freitag hat uns dann deutschlandweit der frühe Winter im Griff. Mit Temperaturen von 0 bis 5 Grad, im höheren Bergland um minus 2 Grad. Von Hochrhein bis Nordsee zeigt sich der Himmel grau in grau. Vom Südschwarzwald bis zu den Alpen schneit es gebietsweise, an den Alpen sogar länger anhaltend, heißt es bei wetter.net.

Im Südwesten mischen sich Schauer ein, in Flussniederungen teils als Regen oder Schneeregen, sonst meist als Schnee. Im Osten ziehen Wolkenfelder durch, und an der Küste kann es zu Regen- oder Schneeregenschauern kommen.

Ab Montag könnte es heftige Schneefälle geben, zeigt Meteorologin Kathy Schrey auf der Wetterkarte von wetter.net.
Ab Montag könnte es heftige Schneefälle geben, zeigt Meteorologin Kathy Schrey auf der Wetterkarte von wetter.net.wetter.net/youtube

Das ändert sich auch am Wochenende kaum. Doch am Sonntagnachmittag zieht dann so langsam eine richtige Schneefront heran. Von Südwesten und Westen her bis in die Mitte breiten sich zunehmend dichte Wolken aus, später folgen leichte Niederschläge, teils als Schnee, teils als Regen. Der Polarhammer kommt.

Die neue Woche startet dann mit neuem Schneefall, wie Meteorologin Kathy Schrey vorhersagt. Behinderungen auf Straßen zum Berufsverkehr sind einzuplanen.