Was für eine Nacht! Heftige Gewitter tobten über Deutschland und sorgten für dramatische Szenen im ganzen Land. Besonders hart getroffen hat es den Westen und Südwesten: Wassermassen, Hagelkörner und stürmische Winde fegten über die Region und ließen die Menschen vielerorts vor Schreck zusammenzucken. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h – das entspricht fast Orkanstärke – wütete das Unwetter unbarmherzig, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldete.
Entspannung in Sicht, aber noch keine Entwarnung: Am Sonntagmorgen hob der DWD zwar die Unwetterwarnungen für große Teile Deutschlands auf, warnte aber weiterhin vor starken Gewittern in Nord- und Ostdeutschland. Besonders in der Nordosthälfte könnte es weiterhin heftig krachen und regnen.
#unwetter, #gewitter
— Justme011981 (@Justme011945948) June 29, 2024
Westliche Eifel. Just now. pic.twitter.com/4wScn0kPaM
Fußball-Krimi mit Wetter-Unterbrechung: Die Wetterkapriolen machten auch vor der Fußball-Europameisterschaft nicht Halt. In Dortmund musste das Achtelfinalspiel zwischen Deutschland und Dänemark am Samstagabend wegen des Unwetters unterbrochen werden. Blitze zuckten über dem Stadion, und Hagel prasselte auf den Platz. Vom Stadiondach stürzten wahre Wassermassen auf die ersten Zuschauerreihen. Nach einer nervenaufreibenden 25-minütigen Pause konnte das Spiel fortgesetzt werden. Doch für die Fans beim Public Viewing war der Spaß vorbei – aus Sicherheitsgründen wurden die Veranstaltungen abgebrochen. Auch in Frankfurt am Main blieb die Fanmeile aufgrund der Unwettergefahr gesperrt.

Chaos am Dortmunder Hauptbahnhof: Nicht nur auf dem Spielfeld, auch auf den Schienen sorgte das Unwetter für Chaos. Blitzeinschläge auf der Strecke zwischen Dortmund und Hamm führten zu kurzfristigen Sperrungen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, und die Strecke konnte nach kurzer Prüfung wieder freigegeben werden. Am Hauptbahnhof Dortmund gab es keine größeren Schäden.
+++ Update +++
— BlaulichtRheinlandNRW (@nrw_blaulicht) June 29, 2024
📍Dortmund
Blitzeinschlag ca. 2km vom Stadion entfernt.#Dortmund #Gewitter #Unwetter pic.twitter.com/Jchkne5ax3
Bahnstrecke dicht: Auch die wichtige Bahnstrecke zwischen Hannover und Minden ist nach einem Blitzeinschlag gesperrt worden. Die Züge werden über Bremen umgeleitet. Hier war am Sonntagmorgen noch unklar, wann die Sperrung aufgehoben werden kann.
Feuerdrama in Oberhausen: Ein Blitz schlug in das Dach eines Wohnhauses ein und setzte es in Flammen. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen, aber die Bewohner mussten vorerst draußen bleiben.
Konzert und Open-Air-Events abgesagt: Das SWR3 Rheinland-Pfalz Open Air in Mainz musste abgebrochen werden. Rund 10.000 Besucher wurden enttäuscht nach Hause geschickt. Auch im umliegenden Mainz, Wiesbaden und im Saarland war die Feuerwehr im Dauereinsatz. Zum Glück blieben größere Schäden zunächst aus.

Blitz schlägt in Haus ein: Ein Blitz ist in Lübtheen (Landkreis Ludwigslust-Parchim) in den Schornstein eines Einfamilienhauses eingeschlagen und hat den Dachstuhl in Brand gesetzt. Dieser brannte in der Nacht zum Sonntag vollständig aus, wie die Polizei in Rostock mitteilte. Die 57-jährige Bewohnerin habe das Gebäude rechtzeitig und unverletzt verlassen können. Das Haus sei derzeit nicht mehr bewohnbar. Es sei ein Sachschaden in Höhe von etwa 75 000 Euro entstanden.
Gewaltiger Unwetteraufzug mit einer mächtigen Shelfcloud vor etwa 15 Minuten an der deutsch-französischen Grenze bei Saarbrücken! #unwetter #gewitter pic.twitter.com/epnUWy1bSM
— Unwetter-Freaks (@unwetterfreaks) June 29, 2024
Ein seltenes Naturschauspiel: Solche Schwergewitter kommen laut dem DWD nur ein- bis zweimal im Jahr vor. Die Natur zeigte in dieser Nacht ihre wilde Seite, während das Unwetter Richtung Nordosten zog und weiterhin seine Spuren hinterließ.
Ein #Blitzschlag heute in #Augé,
— KB11_1 (@KB11_1) June 29, 2024
in #Westfrankreich.
Der Blitz spaltete einen Baum mitten in der Stadt.
Deswegen bei Gewitter NIE unter einem Baum Schutz suchen!
Schutz bieten Gebäude und Autos. #blitz #baumfällt #gewitter
🎥: B. Estrade pic.twitter.com/DnMcxEMGFN
Regen, Regen und noch mehr Regen: In den am stärksten betroffenen Gebieten kamen bis zu 80 Liter Regenwasser pro Quadratmeter herunter – eine echte Sintflut, die Straßen in Flüsse verwandelte und für Chaos sorgte. ■