Der U-Bahnhof Gleisdreieck ist mit U1, U2 und U3 ein wichtiger Knotenpunkt in Berlin. Dass er mal ausfällt, mag man sich kaum vorstellen. Und doch wird diese Horrorvorstellung demnächst bittere Realität, denn: Zwei der ikonischen Brücken sind baufällig und müssen ausgetauscht werden. Für Berliner bedeutet das: jahrelanger Ersatzverkehr!
Komplettabriss und Neubau der Gleisdreieck-Brücken
Fast ein Jahrhundert haben sie gehalten – jetzt ist Schluss: Zwei marode U-Bahn-Brücken im Park am Gleisdreieck kommen weg! Die BVG macht Ernst und plant den Komplettabriss samt Neubau in Kreuzberg. Betroffen sind die Linien U1 und U3. Die darunter hindurchführende U2 werde vorerst nicht in ihrem Betrieb gestört.
Laut einer Senatsmitteilung im Amtsblatt sollen die Pläne für den Brückenabriss ab dem 3. November öffentlich ausgelegt werden. Wer was dagegen hat, kann bis 2. Januar 2026 Einspruch einlegen. Aber klar ist: Die Brücken sind durch – und müssen ersetzt werden.
Die neuen Bauwerke kosten zusammen satte 74 Millionen Euro: 63 Millionen Euro für das Viadukt im Gleisdreieck (Bauwerk XII) und 11 Millionen Euro für die Dennewitzbrücke. Dafür müssen 15 Bäume gefällt und rund 1,1 Hektar Parkfläche zur Baustelle werden. Baubeginn ist 2028, fertig soll alles 2030 sein.

Jahrelanger Ersatzverkehr für U1 und U3
Und jetzt kommt’s dicke für die Fahrgäste: Die alten Brücken am Bahnhof Gleisdreieck können nicht im laufenden Betrieb ersetzt werden. Das bedeutet: jahrelanger Ersatzverkehr, Sperrungen und Umleitungen. Besonders hart trifft es die U1, die täglich rund 57.500 Menschen befördert – aber auch die U3 ist betroffen.
Die BVG sagt: Sicherheit geht vor. Die alten Brücken sind denkmalgeschützt, aber eben auch marode. Jetzt wird neu gebaut und das dauert. Für die Berliner heißt das: Geduld, Nerven und viele Umwege.
Betroffen sind die Dennewitzbrücke und das Viadukt
Welche Brücken müssen genau weg? Seit 1913 steht das stählerne Viadukt über dem ehemaligen Potsdamer Güterbahnhof, seit 1926 rollen die U-Bahnen der Berlinerinnen und Berliner darüber – eine echte Veteranin im Berliner Nahverkehr. Die rund 200 Meter lange Brücke wurde damals als Entlastung für die überlastete Stammstrecke gebaut und galt als „Schnellbahnverbindung vom Osten in den Westen“.
Doch der Zahn der Zeit hat genagt: 2016 stellten Experten schwere Schäden fest. Die Brücke bekam die Zustandsnote 3,9 – ab 4,0 wäre eigentlich Schluss gewesen. Seitdem dürfen die Züge der U1 und U3 nur noch mit gedrosseltem Tempo von 40 Kilometern pro Stunde über das Bauwerk rollen.



