In der zweiten Runde des DFB-Pokals sind die Partien meistens noch ziemlich eindeutig sortiert. Es gibt Favoriten und Außenseiter, nur selten schon echte Kracherspiele. Auch der 1. FC Union hat an diesem Mittwoch so ein klares Spiel vor der Brust. Ab 20.45 Uhr geht es in der Alten Försterei gegen Zweitligist Arminia Bielefeld.
„Wir sind ein Erstligist, wir spielen zu Hause, wir spielen vor heimischer Kulisse, 20.45 Uhr, geile Stimmung und da geht es nur um eins“, gibt Trainer Steffen Baumgart die Linie vor. Weiterkommen will der Coach des 1. FC Union. Auf jeden Fall.

Das Spiel des 1. FC Union hat eine Vorgeschichte
Die Sachlage wäre sonnenklar, wenn das Spiel nicht seine Vorgeschichte hätte. An das 0:2 vor einem Jahr in der 2. Runde des DFB-Pokals mag beim 1. FC Union keiner denken. In Bielefeld dagegen jeder. Mit dem Sieg am 30. Oktober 2024 begann das Pokalmärchen des damaligen Drittligisten, das erst im Finale in Berlin mit dem 2:4 gegen den VfB Stuttgart endete.
Für den 1. FC Union ist die Partie deshalb eine Revanche. Aber damit nicht genug. Das Pokal-Duell ist auch ein Aufeinandertreffen zweier Freunde und ehemaliger Weggefährten. Vier Jahre haben Steffen Baumgart (53) und Bielefelds Trainer Mitch Kniat (39) in Paderborn zusammengearbeitet. Bis heute pflegen die beiden einen guten Draht.
„Ich bin mir sicher, dass er nicht mit meiner Frau telefoniert, sondern, dass wir insgesamt einen engen Austausch haben. Wenn er mit meiner Frau telefoniert, dann geht es um organisatorische Dinge und nicht darum, wie wir Fußball spielen. Ich bin mir relativ sicher, dass meine Frau da nicht der richtige Ansprechpartner wäre“, reagierte Baumgart auf Kniats Aussage vom Vortag.

Bielefelds Trainer nennt den Coach des 1. FC Union als Vorbild
Der Bielefelder Trainer hatte Baumgart als Vorbild bezeichnet, auf das er sich immer verlassen könne. „Wenn ich den heute anrufe und ich frage nach irgendwas von Union Berlin, dann ist das einen Tag später bei mir zu Hause. Wenn er mir irgendwas sagt oder seine Frau mir irgendwas sagt, ist es sofort geritzt“, berichtete der 39-Jährige weiter.
Sicher hat Baumgart seinem Kumpel auch gesagt, dass für die Arminia diesmal nichts zu holen ist. Union gewinnt, basta. Wäre auch gut so. Denn das Omen aus der vergangenen Saison ist wahrlich nicht gut. Mit der Pleite auf der Alm begann der Absturz der Eisernen unterm damaligen Trainer Bo Svensson. Kurz nach Weihnachten war der Däne weg und Baumgart übernahm in der Försterei.


