Aufbaugegner Real Madrid

Union-Trainer Nenad Bjelica: „Wir haben gesehen, dass wir echt jeden schlagen können“

Der Nachfolger von Urs Fischer ärgert sich nur kur über das Aus in der Champions League und zieht ein positives Zwischenfazit. 

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Cheftrainer Nenad Bjelica (52) ist trotz des Ausscheidens aus der Champions League guter Dinge, in Zukunft mit dem 1. FC Union erfolgreich zu sein. 
Cheftrainer Nenad Bjelica (52) ist trotz des Ausscheidens aus der Champions League guter Dinge, in Zukunft mit dem 1. FC Union erfolgreich zu sein. Jan Huebner/imago

Der 1. FC Union hat seinen Urlaubs-Ausflug in die Champions League beendet. Vom großen Abenteuer kann den Eisernen die Erinnerungen an „schöne Momente“ niemand nehmen. Minutenlang ließen sich die Profis um Rani Khedira von den Anhängern noch einmal im rot-gefärbten Olympiastadion feiern, trotz des Ausscheidens in der Königsklasse überwog der Stolz.

„Wir hatten schöne Momente für den ganzen Verein und Historisches für die Fans“, sagte Khedira mit ein wenig Wehmut. Das Scheitern in der Champions League hatte schon vor dem achtbaren 2:3 (1:0) gegen das Starensemble von Real Madrid festgestanden, dem spanischen Rekordsieger boten die Köpenicker aber einen aufopferungsvollen Kampf – am Ende erneut ohne Belohnung.

Mittelfeldchef Rani Khedira (29) zieht nach der Pleite gegen Real Madrid und dem Europa-Aus des 1. FC Union ein gemischtes Champions-League-Fazit. 
Mittelfeldchef Rani Khedira (29) zieht nach der Pleite gegen Real Madrid und dem Europa-Aus des 1. FC Union ein gemischtes Champions-League-Fazit. Contrast/imago

„Teilweise zu naiv“ seien sie in den sechs Gruppenspielen insgesamt gewesen, so Khedira, „es war mehr drin, auf dem Niveau entscheiden aber Kleinigkeiten. Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht.“ Am Ende verabschiedete sich Union ohne Sieg und mit zwei Remis aus der historischen ersten Saison in der Königsklasse, mit einem Erfolg gegen Real hätten die Eisernen noch das Ticket für die Europa League lösen können.

Für den 1. FC Union zählt nur der Klassenerhalt

Trainer Nenad Bjelica, der den Eisernen das Selbstvertrauen zurückgebracht hat, sah die erneute Last-Minute-Pleite als „Schule für jeden einzelnen.“ Dennoch könne „jeder stolz sein auf das, was diese Mannschaft in der Champions League geleistet hat“, sagte der Kroate. Nun aber liege der „absolute Fokus auf der Bundesliga. Wir werden alle unsere Kräfte einsetzen, um in der Liga zu bleiben.“ Denn für die Köpenicker fällt nun die Doppelbelastung weg.

Als Tabellen-15. hängen die Eisernen mitten im Abstiegskampf. Bis zur Winterpause stehen gegen den VfL Bochum und den 1. FC Köln noch zwei Duelle mit direkten Konkurrenten an. „Es war toll, die letzten Monate Champions League zu spielen – der Fokus ist jetzt 100 Prozent auf der Bundesliga“, sagte auch der gegen Real überragende Torhüter Frederik Rönnow, der einen Elfmeter des kroatischen Altstars Luka Modric pariert hatte (45.).

Nenad Bjelica macht dem 1. FC Union Mut

Insgesamt nahmen die Unioner aus dem Auftritt gegen den spanischen Rekordmeister Selbstvertrauen mit in den Jahres-Endspurt. Zur Halbzeit führten die Köpenicker sogar überraschend durch das Tor von Kevin Volland (45.+1), in Halbzeit zwei drehten die Madrilenen um Doppelpacker Joselu (61., 73.) aber auf – der Siegtreffer von Dani Ceballos fiel dennoch erst in Minute 89.

Seine Mannschaft könne auch „gegen so einen Gegner mithalten“, sagte Bjelica, der als Nachfolger von Ikone Urs Fischer seine erste Niederlage im dritten Spiel einstecken musste: „Wir haben gesehen, dass wir jeden schlagen können.“ ■