Nächstes Spiel, nächste Chance! Nach einem Super-Saisonstart stottert der Union-Motor – fünf Spiele ohne Sieg. Und Sonnabend (15.30 Uhr) kommt auch noch der Deutsche Meister Bayer Leverkusen an die Alte Försterei. Schafft der 1. FC Union den Befreiungsschlag?
Trainer Bo Svensson lässt sich auch durch die Hammeraufgabe nicht aus seiner dänischen Ruhe bringen – auch nicht nach der Sieglos-Serie, bei der zuletzt in vier Spielen (inklusive der 0:2-Pokalpleite bei Drittligist Bielefeld) nicht mal ein Tor erzielt wurde.
Für jeden ist es sichtbar: Defensive gut, Offensive schwach. Svensson ist das aber zu oberflächlich: „Wir verteidigen sehr gut und vergessen die Tore zu schießen. Aber es muss tiefer analysiert werden. Es geht da nicht um einzelne Mannschaftsteile. Wir kommen aus einer Saison, wo es schwer war, Tore zu schießen. Jetzt haben wir die Defensive erstmal verbessert.“
Der Coach geht den klassischen Weg, den jeder Fußballehrer einschlägt, wenn er ein Team aus einer Krise holen will. Nach der Last-Minute-Rettung der vergangenen Saison war die Marschroute für die Eisernen klar. Unions altes Prunkstück, die Abwehrarbeit musste nach einem Katastrophenjahr wieder hergestellt werden. Svensson: „Stabil stehen, das ist unser Fundament. Da haben wir uns am Saisonanfang so entschieden. Dazu stehen wir.“
Svensson: „Stabil stehen ist unser Fundament“

Das klappt auch eindrucksvoll. Erst neun Gegentreffer in elf Spielen, nur Spitzenreiter FC Bayern (7) ist besser. Problem nur: Die Köpenicker haben auch nur neun Treffer selbst geschossen. Bisher gibt es keine echte Lösung wegen des Tormangels.
Svensson appelliert an die Geduld, doch von Krise will er nichts wissen: „Ich spüre keine Verunsicherung bei den Jungs. Wir müssen einfach weiter im Training an den Lösungen arbeiten.“
Lob für den Teamgeist und die Disziplin
Und er selbst? Der Däne sagt selbstbewusst: „Wenn ich sehen würde, dass es den Jungs egal ist, und kein Gas geben, dann würde Verunsicherung bei mir kommen. Aber das ist überhaupt nicht der Fall.“ Ein Lob an die Spieler für die Disziplin und den Teamgeist.
Vielleicht hilft das ja, um den Befreiungsschlag gegen Leverkusen zu schaffen. Svensson ist Realist: „Es ist eine große Aufgabe. Der Deutsche Meister kommt zu uns. Wir müssen eine Topleistung zeigen.“ Und mal wieder ein Tor schießen … ■