Sechs Pleiten in Folge in den Knochen und den BVB vor der Brust (ab 15.15 Uhr hier im Liveticker). Puh! Dennoch gibt es Hoffnung für den 1. FC Union. Nein, nicht nur wegen der Fans der Eisernen, die in Massen nach Dortmund pilgern und ihr Team wie immer bedingungslos unterstützen werden, sondern auch auf dem Platz. Denn einer, der in der Vergangenheit ein Erfolgsgarant für den 1. FC Union war, hat sein Formtief eindrucksvoll überwunden: Sheraldo Becker!
Die „Player of the Match“-Auszeichnung der Uefa hätte er gegen Sporting Braga (2:3) verdient gehabt. Nur geht diese nun mal fast immer an einen Spieler aus der Mannschaft, die das Spiel gewonnen hat. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Becker der beste Spieler auf dem Feld war.
Becker beendete nicht nur Unions und seine eigene Torflaute gleich mit einem Doppelpack (30., 37.), er war auch sonst überall auf dem Platz zu finden. Mit seinen Dribblings und seinem Tempo ließ er gleich reihenweise Gegenspieler alt aussehen, war sich auch nicht zu schade, wichtige Meter in der Rückwärtsbewegung zu machen.
Sheraldo Becker schreibt Geschichte mit dem 1. FC Union
Davon war in den vergangenen Wochen kaum etwas zu sehen. Erst wirkte Becker nach der Hängepartie um einen möglichen Abschied aus Köpenick nicht richtig bei der Sache. Dann, nach einem Muskelfaserriss, nicht fit. Während er vergangene Saison bereits nach fünf Spieltagen sechs Tore auf seinem Konto hatte, traf der Niederländer bisher nur beim Pflichtspiel-Auftakt im Pokal in Walldorf Mitte August.
Schnee von gestern: Jetzt ist Becker ganz nah an seiner Bestform – und trug sich auch deswegen für alle Ewigkeit in die eisernen Geschichtsbücher ein: erster Champions-League-Torschütze des 1. FC Union. Ganz zu schweigen davon, dass er die Ehre hatte, die Köpenicker beim ersten Champions-League-Heimspiel in Abwesenheit von Rani Khedira (verletzt) und Christopher Trimmel (Bank) auch noch als Kapitän aufs Feld zu führen.
Sheraldo Becker wartet noch auf ein Tor gegen den BVB
Das alles wirkt für ihn wie die Kirsche auf der Torte. Denn Union bedeutet ihm viel, in Berlin fühlt er sich mit seiner Familie und Partnerin Kelly Loef pudelwohl. Das waren auch die Gründe, warum Becker im Sommer lange grübelte, ob er sich für einen beliebigen Verein seinen Traum von der Premier League erfüllt oder doch lieber eisern bleibt und Königsklasse spielen sollte.
Das Bleiben hat sich gelohnt – und könnte sich für beide Seiten noch weiter auszahlen. Ballert der 28 Jahre alte Angreifer nun wieder munter los, kann er sich seinen Traum von der Insel irgendwann vielleicht doch noch erfüllen. Das Gute für Union: Becker, jetzt Champions-League-Doppelpacker, dürfte seinen Marktwert vom derzeitigen Höchststand von 17 Millionen Euro dann noch weiter nach oben schrauben.
Am besten gleich am Sonnabend in Dortmund. Gegen den BVB hat Becker in sechs Spielen noch nicht getroffen. Gelingt ihm das nun, stehen die Chancen gut, dass die Rot-Weißen ihre schwarze Serie endlich beenden. Und mit Premierentreffern kennt sich Becker ja spätestens seit Dienstag bestens aus ...
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