Dass die Fans von Hertha BSC über den Umzug des 1. FC Union ins Olympiastadion verständlicherweise alles andere als begeistert sind, machten sie beim jüngsten Heimspiel gegen den FC St. Pauli (1:2) mit einem ausgerollten Banner klar. Was das alles jedoch genau bedeutet, bekommt jeder Herthaner erst jetzt zu spüren.
Klar ist seit langem: Anders als bei den Gastspielen des 1. FC Union in der Conference League in der Saison 2020/21 – auch wegen der Zuschauerbeschränkungen während der Pandemie – wird das Olympiastadion gegen Sporting Braga (Dienstag, 18.45 Uhr) mit 73.345 Zuschauern ausverkauft sein.
Ultras des 1. FC Union nicht in Herthas Ostkurve
Bedeutet zwangsläufig, dass viele Union-Fans auch in der Ostkurve sitzen werden. Also dort, wo der harte Kern der Hertha-Fans zu Hause ist. Kleiner blau-weißer Trost: Die Ultras des 1. FC Union haben bereits angekündigt, auf den unteren Bereich der Gegengerade auszuweichen.
Doch umso näher der Anpfiff des ersten Champions-League-Heimspiels der Köpenicker rückt, desto klarer wird, wie sehr sich das eigentlich blau-weiße Stadion in einen roten Tempel verwandelt.
Herthas Stadion wird zum Union-Tempel

Die blaue Tartanbahn musste als Erstes dran glauben und wurde in Rot gehüllt. Danach waren sämtliche blau-weißen Flächen dran, sogar die Stufen der Treppe zum Spielfeld wurden mit roten Schriftzügen überklebt, jeder Fahnenmast mit einer rot-weißen Union-Flagge beschmückt. Kurzum: Jeder auch noch so kleine Hertha-Hinweis muss für das eiserne Gastspiel im Westen weichen.
Hertha-Bilder werden vom 1. FC Union überhängt
Besonders bitter wird es für Hertha-Fans in den Katakomben: Dort hängen normalerweise Bilder mit den Hertha-Trikots der vergangenen Spielzeiten. Diese bekommen kurzerhand eine LED-Leiste verpasst und werden anschließend alle mit Portraits von Union-Spielern überhängt.
Zu sehen gibt es das alles auf der Instagram-Seite „die_eisernen“, einer Fanpage des 1. FC Union. Dort reiben sich natürlich viele Fans der Köpenicker die Hände. Einer frohlockt: „Mit gutem Gewissen Aufkleber verteilen.“
Die in der Fanszene besonders bei Auswärtsfahrten beliebte Markierung des eigenen Reviers wäre im Olympiastadion allerdings für alle Helfer des 1. FC Union offenbar ein Bärendienst. „Müssen wir alle selbst wieder entfernen. Bringt also nix“, kommentieren die_eisernen den Beitrag des Fans.