Das läuft gerade gar nicht gut für Unions Nationalspieler Robin Gosens (29). Die Länderspiele mit der DFB-Elf sagte der Linksverteidiger kurzfristig ab, weil seine Frau Rabea das zweite Kind erwartet. Bundestrainer Julian Nagelsmann musste umplanen. Beim 2:3 gegen die Türkei spielte plötzlich der offensive Mittelfeldspieler Kai Havertz (24) auf Deutschlands linker Abwehrseite. Experiment gelungen und Nagelsmann kann sich diese Variante auch bei der Heim-EM im Sommer 2024 vorstellen.
„Kai Havertz hat ein herausragendes Spiel gemacht. Weltklasse! Die einzige Personalie, die überraschend war, war mit unser bester Mann“, stellte Nagelsmann nach der Heimpleite im Olympiastadion fest. Havertz vom FC Arsenal London überzeugte und machte sogar das 1:0 (5.). Den umstrittenen Handelfer zum 2:3 verursachte er aber auch. Da verteidigte der Bundestrainer seinen Spieler: „Dann kriegen wir einen Elfmeter, der keiner war. Aber das ist müßig.“
Nagelsmann: „Havertz war Weltklasse“

Was Nagelsmann aber mehr imponierte, war die aufgeschlossene Bereitschaft des Offensivkünstlers, nach hinten in die Abwehr zu rücken. „Kai hat gesagt, er will es machen, will es probieren. Ich sehe darin kein Risiko für ihn, sondern eine sehr, sehr große Chance, eine tragende Rolle bei einer Heim-EM zu spielen“, lobte Nagelsmann.
Ein offensiver Linksverteidiger als Geheimwaffe, eigentlich ist das Gosens’ Job bei der Nationalelf. Aber Nagelsmann ist komplett begeistert von Havertz’ neuer Rolle: „Kai bringt von Größe, Geschwindigkeit, Qualität, Verantwortungsbewusstsein alles mit, um so einen offensiven Joker zu spielen. Ich habe noch nie darüber nachgedacht, warum ein Weltklassespieler nicht auch mal auf einer anderen Position spielen kann.“
Gosens: „Baby ist unterwegs“
Unions Gosens ist jetzt erst mal nur noch zweite Wahl bei der DFB-Elf. Dabei stand er bei Nagelsmanns ersten Länderspielen als Bundestrainer im Oktober gegen die USA (3:1) und Mexiko (2:2) noch in der Startelf. Der Mann, der im Sommer von Inter Mailand zu den Eisernen kam, hatte Großes bei seiner ersten Bundesliga-Station vor. Doch mit den Krisen-Köpenickern stürzte er auf den letzten Tabellenplatz in der Bundesliga ab.