Petar Musa wärmt sich bei winterlichen Temperaturen auf.
Petar Musa wärmt sich bei winterlichen Temperaturen auf. Matthias Koch

Stärken, Schwächen? Nein, darüber möchte Petar Musa nicht sprechen. „Es fällt mir sehr, sehr schwer dazu etwas zu sagen“, erklärt er auf Nachfrage und belässt es dabei. Stattdessen bekräftigt er: „Ich will dem Team helfen und will helfen, den Verein in dieser aktuellen Tabellenposition zu halten und weiterhin gute Resultate zu erreichen.“

Dabei ist sein Leihwechsel vom tschechischen Meister Slavia Prag zu den Eisernen nach Köpenick mindestens ungewöhnlich. Normalerweise parken Teams Spieler, denen sie Spielpraxis verschaffen wollen, bei kleineren Mannschaften. Viktoria Zizkov und Slovan Liberec hießen daher auch die bisherigen Leihstationen von Musa, ehe er sich bei Slavia versuchen durfte. Dass es nun in die Bundesliga geht, ist nicht alltäglich.

„Das hier ist eine der besten Ligen der Welt“, schwärmt der 21-Jährige und hat auch schon einige Unterschiede zum tschechischen Fußball ausgemacht: „Alles geht hier viel schneller, die Spieler haben auch eine ganz andere Qualität.“ Ein Niveau, auf das auch der kroatische Nachwuchsnationalspieler, der auf ein Ticket zur U21-Europameisterschaft im Sommer hofft, hinarbeiten könnte? „Wäre ich nicht bereit hier zu spielen, wäre ich nicht zu Union gekommen“, sagt er, und präzisiert: „Ich bin nach Deutschland gekommen, um den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen.“

Eine Karriere, die schon vor seinem Engagement bei den Eisernen etwas unkonventionell war. Musa wurde bei NK Zagreb ausgebildet, einem kleinen Klub in der kroatischen Hauptstadt, und nicht, wie sonst für talentierte kroatische Nachwuchskicker üblich bei den Größen Dinamo Zagreb oder Hajduk Split. „Ich hatte unzählige Angebote von diesen Klubs“, betont der Stürmer auf Nachfrage grinsend. Doch warum ist er dann nie gewechselt? „Ich weiß nicht, ich wollte einfach nicht und es hat nicht gepasst“, sagt er, der sich jedoch grundsätzlich vorstellen kann, in seiner Heimat zumindest für Dinamo, den großen Klub seiner Heimatstadt, zu spielen.

Doch erst einmal will er sich jetzt in der Bundesliga einen Namen machen. Und dann? Planmäßig ginge es im Sommer zurück zu Slavia Prag, wo sein Vertrag noch bis 2024 läuft. Darauf festlegen will sich Unions Neuzugang aber nicht. Wer weiß, wie es für Musa in den kommenden Spielen läuft. Am Ende wird die Bundesliga vielleicht doch zu der Bühne, die den jungen Kroaten ganz groß rausbringt.