22. Auflage

Fast 30.000 Fans des 1. FC Union singen die Krise weg

Das Weihnachtssingen beim 1. FC Union ist längst eine Massenveranstaltung geworden. 28.500 Köpenicker Fans schwören sich auf ein besseres Fußballjahr ein.

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Alle Jahre wieder trällern sich die Fans des 1. FC Union beim Weihnachtssingen in Stimmung.
Alle Jahre wieder trällern sich die Fans des 1. FC Union beim Weihnachtssingen in Stimmung.Nordphoto/Imago

Als sich fast 30.000 Köpenicker Fans in den Armen lagen, konnte die große Union-Familie ihre sportliche Krise für kurze Zeit vergessen. Mit einer Kerze in der Hand und roten Schals um den Hals stimmten sich die Vereinsmitglieder beim traditionellen Weihnachtssingen auf die besinnlichen Tage ein - und sangen sich Mut an für ein erfolgreicheres Fußballjahr.

Auch in diesem Jahr strömten wieder Zehntausende einen Tag vor Heiligabend ins Stadion An der Alten Försterei. 28.500 Union-Anhänger sangen Christmas-Klassiker und Vereinslieder. Zudem reckten sie ihre Kerzen empor, um nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit fünf Toten ein Zeichen der Solidarität zu senden.

Beim 1. FC Union steigt das älteste Weihnachtssingen Deutschlands

Das Weihnachtssingen bei Union findet seit 2003 statt. Es ist damit das älteste Weihnachtssingen, das in Deutschland in Fußballstadien durchgeführt wird und inzwischen viele Nachahmer gefunden hat.

Zur Union-Premiere vor 21 Jahren versammelten sich gerade einmal 89 Aktivisten auf der stockfinsteren Gegengerade in der damals noch nicht überdachten Alten Försterei. Weihnachtssingen-Erfinder Torsten Eisenbeiser vom Fanclub Alt-Unioner wollte seinerzeit in sportlich und wirtschaftlich schwierigen Zeiten erreichen, dass sich die Fans besinnlich versammeln.

Daraus ist ein Event geworden. Für die Unioner ist es einen Tag vor Heiligabend alljährlich die größte Vereinsveranstaltung des Jahres.

2Stadionsprecher Christian Arbeit spricht zu tausenden Menschen beim traditionellen Weihnachtssingen des 1.FC Union im Stadion in der Alten Försterei.
2Stadionsprecher Christian Arbeit spricht zu tausenden Menschen beim traditionellen Weihnachtssingen des 1.FC Union im Stadion in der Alten Försterei.Carsten Koall/dpa

Der 1. FC Union gedenkt auch der Anschlagsopfer von Magdeburg

Nach dem aufwühlenden Jahr 2024, in dem die Köpenicker erst am letzten Spieltag den Klassenverbleib fix machten und nun in ihrer nächsten sportlichen Krise stecken, sangen sich die Union-Fans auch ein Stück weit den Frust von der Seele. Und denken auch an andere.

Stadionsprecher Christian Arbeit schlägt bei der Eröffnung der Veranstaltung einen Bogen in die bittere Realität, sendet einen Gruß an die Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. „Wir schicken herzliche Grüße an alle Menschen in und um Magdeburg , die von dem schrecklichen Ereignis betroffen sind.“ ■