Auch das noch!

Bitter: Zwei Minuten kosten den 1. FC Union fast zwei Millionen Euro

Als wären die bitteren Pleiten in der Champions League nicht schon hart genug ...

Author - Sebastian Schmitt
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Oliver Ruhnert, Manager des 1. FC Union, muss nicht nur die Pleite gegen Braga verdauen, sondern auch auf viel Geld verzichten.
Oliver Ruhnert, Manager des 1. FC Union, muss nicht nur die Pleite gegen Braga verdauen, sondern auch auf viel Geld verzichten.Luciano Lima/IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS

Während die Profis des 1. FC Union angesichts der vielen brutalen Nackenschläge langsam den Glauben an den Fußballgott verlieren, sind die beiden späten Champions-League-Pleiten bei Real Madrid (0:1) und gegen Sporting Braga (2:3) auch finanziell ein Schlag in die Magengrube. Bitter: Zwei Minuten kosten den 1. FC Union fast zwei Millionen Euro!

Ja, richtig gelesen. Fast zwei Millionen Euro gingen den Köpenickern in den vergangenen zwei Wochen verloren – und das innerhalb von nur zwei Minuten. Denn der europäische Fußballverband Uefa schüttet pro ergattertem Punkt in der Gruppenphase satte 930.000 Euro an die Klubs der Champions League aus.

Bedeutet: Die beiden Last-Minute-Niederlagen gegen die Spanier und die Portugiesen brachten den 1. FC Union insgesamt um 1,86 Millionen Euro. Sowohl in Madrid als auch im Olympiastadion gegen Braga kassierten die Eisernen die entscheidenden Gegentreffer jeweils in der vierten Minute der Nachspielzeit.

Der 1. FC Union verdient in der Champions League Millionen

Die Fans des 1. FC Union protestierten vor dem Champions-League-Spiel gegen Braga mit zahlreichen Bannern gegen die Auflagen der Uefa.
Die Fans des 1. FC Union protestierten vor dem Champions-League-Spiel gegen Braga mit zahlreichen Bannern gegen die Auflagen der Uefa.Matthias Koch/imago

Eine stolze Summe, die Union da flöten gegangen ist. Dennoch können sich die eisernen Bosse über Rekordeinnahmen freuen. Allein 15,64 Millionen Euro schüttet die Uefa als Antrittsgage in der europäischen Königsklasse an jeden teilnehmenden Klub aus.

Dazu klingelt in Köpenick die Kasse, weil man ins Olympiastadion umgezogen ist. Zwar protestierten viele Fans kurz vor Anpfiff des Spiels gegen Braga gegen die teils skurrilen Auflagen der Uefa. Auf dem größten Banner stand: „Uefa Stadium Infrastructure Regulations: You don’t care about the sport – all you care about is money“ (in etwa auf Deutsch: Uefa-Stadioninfrastruktur-Verordnungen: Sie interessieren sich nicht für den Sport – Sie interessieren sich nur für das Geld).

Fans des 1. FC Union kritisieren Uefa

Zweifelsfrei richtig. Allerdings war es Unions freie Entscheidung, für die Königsklasse rüberzumachen und im Olympiastadion zu spielen.

Während im Stadion An der Alten Försterei nur rund 20.000 Fans das Team von Trainer Urs Fischer hätten anfeuern können, strömten zum ersten Champions-League-Heimspiel der eisernen Klubgeschichte gegen Braga am Dienstag 73.445 Zuschauer in die Betonschüssel im Westend. Insgesamt bringen die drei Heimspiele gegen Braga, den SSC Neapel und Real Madrid den Köpenickern somit Mehreinnahmen im mittleren bis hohen einstelligen Millionenbereich – ein Vielfaches also von dem, was der 1. FC Union in Köpenick eingenommen hätte.