Nina Meinke (31) sah im Boxring in Hamburg schon etwas lädiert aus, als das Urteil nach dem Kampf gegen die Argentinierin Daniela Bermudez (35) verkündet wurde. Egal, denn es lautete: „Siegerin nach Punkten, Nina Meinke!“ Die Berlinerin hatte sich in ihrem 22. Profikampf einen Lebenstraum erfüllt – Weltmeisterin im Federgewicht im Verband IBF.
Gleichzeitig markierte der Fight eine neue Ära im Frauenboxen. Er war, wie bei Männern längst üblich, auf zwölf Runden a drei Minuten angesetzt. Im Sinne der Gleichberechtigung im Sport schon lange ein Anliegen von Meinke, die hinterher jubelte: „Alles, worauf ich hintrainiert habe, ist in jetzt Erfüllung gegangen. Meine Emotionen schwappen gerade komplett über.“
Patenonkel Sven Ottke fiebert mit
Nina demonstrierte über die volle Distanz ihre Härte. Trotz eines Cuts auf der Stirn boxte sie sich zum Sieg: „Mir ist die ganze Zeit Blut ins Gesicht gelaufen, dadurch habe ich manchmal nur verschwommen gesehen. Den Cut hatte sich die neue Weltmeisterin bereits in der zweiten Runde durch einen Kopfstoß eingefangen.

Moralische Unterstützung erhielt Super-Nina auch durch Ex-Champion Sven Ottke (57). Ihr Patenonkel stand als Fan am Ring und stöhnte: „Zuzusehen ist für mich die Hölle. Nina ist wie mein eigenes Kind, aber sie muss immer knallen. Am Ende hätte sie lieber den Ottke machen müssen.“
Was er meinte, war seine eigene, taktisch defensive Kampfweise, die es den Gegnern einst schwer machten, ihn zu treffen. Auch Ex-Weltmeisterin Regina Halmich (47) war total begeistert und schrieb auf Instagram: „Ich gratuliere und verneige mich vor dir, neue Weltmeisterin.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. ■