Keine Angst vor Spanien

Wechsel zum FC Barcelona? Kinderfrage bringt Jo Kimmich ins Schwitzen!

Der Bayern- und DFB-Star wird von Spaniens Spitzenklub vor dem EM-Viertelfinale heftig umworben. 

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DFB-Star Joshua Kimmich (29) wurde von einer Frage vor dem EM-Spiel gegen Spanien fast auf dem falschen Fuß erwischt. 
DFB-Star Joshua Kimmich (29) wurde von einer Frage vor dem EM-Spiel gegen Spanien fast auf dem falschen Fuß erwischt. Sven Simon/imago

Deutschland will den EM-Titel. Dafür müssen die DFB-Stars im Viertelfinale mit Spanien (18 Uhr/ARD und MagentaTV) den vermeintlich schwersten Brocken aus dem Weg räumen. Für die Nationalspieler David Raum (26) und Joshua Kimmich (29) ist der bei den vergangenen Turnieren so sehr vermisste Teamspirit diesmal der größte Trumpf. Einzig eine Kinderfrage bringt den Bayern-Star ins Schwitzen.

Ganz klar, Kimmich witterte die Gefahr. Kinderfragen, sagte der deutsche Nationalspieler zu einer Radioreporterin, die im Auftrag junger Fans unterwegs war, „sind meist die gefährlichsten Fragen“. Und tatsächlich: Mia, acht Jahre alt und aus dem bayerischen Deggendorf, wollte vom Münchner wissen: „Welches Trikot trägst du am liebsten? Das weiße oder pinke der Nationalelf – oder das des FC Barcelona?“

Kimmich, seit geraumer Zeit von Barca umworben, lachte auf und meinte, er glaube nicht daran, „dass es Kinderfragen sind“. Kumpel David Raum neben ihm auf dem Podium im EM-Quartier von Herzogenaurach warf schmunzelnd ein, der Vater des Kindes sei „sicher Reporter“.

DFB-Star Joshua Kimmich versteckt Schokolade

Und die Antwort? Kimmich ließ sich nicht aufs Glatteis führen, verriet aber, dass ihm das bunte deutsche Auswärtstrikot „am Anfang gar nicht gefallen“ habe, „das fand ich sehr gewöhnungsbedürftig, da war ich mehr beim weißen“. Seine Kinder aber liebten das Shirt und je mehr Bilder er davon sehe, meinte der 29-Jährige, um so besser „gefällt es auch mir“.

Die anderen Kids-Fragen parierte Kimmich mit viel Humor. Nein, er müsse den Bundestrainer „zum Glück nicht um Erlaubnis bitten“, wenn er mal länger wach bleiben wolle: „Er weiß, dass ich immer früh schlafen gehe“. Und gibt‘s bei der DFB-Elf auch mal Schokolade? „Wir haben da das ein oder andere Versteck“, sagte Kimmich und grinste.

DFB: Klare Rollenverteilung sorgt für Teamspirit

Spaß hat die Mannschaft auch, weil es einfach in der Gruppe stimmen würde. Dieser Teamspirit ist vor dem EM-Viertelfinale gegen Spanien deutlich sichtbar. Als sich Kai Havertz den Ball zum Elfmeter gegen Dänemark zurechtlegte, reihten sich die Ersatzspieler beim Warmmachen Arm in Arm auf. Die klare Botschaft: Wir halten zusammen. Mitunter fühle es sich an „wie auf einer Klassenfahrt“, meinte Raum, „wir haben eine coole Zeit zusammen“.

Verstehen sich gut: Deutschlands Nationalspieler setzten vor dem EM-Viertelfinale gegen Spanien auf den Teamgeist. 
Verstehen sich gut: Deutschlands Nationalspieler setzten vor dem EM-Viertelfinale gegen Spanien auf den Teamgeist. DeFodi/imago

Nagelsmann hat mit seiner klar vorgegebenen Rollenverteilung daran großen Anteil, doch letztlich ist der Geist innerhalb der Mannschaft entstanden. „Den Extra-Meter muss jeder selbst fühlen“, sagte Thomas Müller, der auf dem Platz zwar keine Führungsposition mehr bekleidet, aber dennoch enorm wichtig ist: „Ich habe nicht den Auftrag, Leute zu unterhalten. Mit Unterhaltung kommst du nicht weit. Es geht darum, jeden zu integrieren.“

Julian Nagelsmann lobt Teamgeist beim DFB

Das ist gelungen. Ob beim inzwischen legendären Pool-Kick oder einer Challenge im Büro – Spaß und Freude kommen im idyllischen Quartier in Herzogenaurach nicht zu kurz. Da macht Joshua Kimmich auch schon mal unter dem Gejohle von Robert Andrich nachts in Klamotten einen Kopfsprung ins Wasser. „Innerhalb der Mannschaft“, bestätigte Kapitän Ilkay Gündogan, „herrschen Klarheit und Lockerheit.“

Auch auf dem Platz. Nagelsmann hat nach vier Partien bereits 23 Spieler eingesetzt – deutscher EM-Rekord. Nur Robin Koch sowie die Ersatztorhüter Marc-Andre ter Stegen und Oliver Baumann sind noch ohne Spiel. Doch auch sie fiebern auf der Bank mit und peitschen die Mannschaft nach vorne.

Vor Spanien: DFB-Stars verbringen Freizeit zusammen

„Es gibt viele Spieler, die nicht so viele Minuten sammeln. Aber sie halten zusammen. Das hat mit Selbstlosigkeit zu tun, dass sie sich in den Dienst der Mannschaft stellen“, lobte Nagelsmann: „Da kann man nur den Hut ziehen.“

Auch am trainingsfreien Montag verbrachten die Nationalspieler viel Zeit miteinander. Der ein oder andere bewunderte dabei auch den „Turnierbaum“, den Kimmich im Camp gepflanzt hat.

„Wir haben gezeigt, was ein Team ist, in dem jeder den anderen respektiert“, sagte Antonio Rüdiger und betonte: „Es ist das Wichtigste, dass wir als Team auftreten und nicht als Individualisten, die nur für sich kämpfen.“ Das gilt besonders für das Spiel gegen Spanien.