Das große Abenteuer beginnt für Bayern-Ikone Thomas Müller (35) am Montag. Erstes Spiel für seinen neuen kanadischen Klub Vancouver Whitecaps in der Major League Soccer der USA. Texas reitet bei Müller in Kanada ein. Aber der Gegner klingt nicht nach Wildem Westen, sondern nach Ostblock. Kein Scherz, Müller spielt gegen Dynamo, gegen Houston Dynamo FC.
Wie geht denn so etwas? Die Geschichte dazu klingt dann wieder ziemlich amerikanisch. Die San Jose Earthquakes wurden Ende Dezember 2005 umgesiedelt, weil der Klub in San Jose kein Stadion bauen konnte. In Houston fand das Team eine neue Heimat, hatte aber noch keinen Namen. Zunächst sollte der Klub einfach nur Houston 1836 heißen, angelehnt am Gründungsjahr der Stadt. Doch es gab Proteste, besonders bei der mexikanisch-stämmigen Bevölkerung. 1836 war auch das Jahr, als sich Texas von Mexiko unabhängig machte...
Houston drehte im Namenstheater am Dynamo-Rad
Kurzerhand wurde der neue Klub auf Houston Dynamo FC getauft. Der Name sollte die Bedeutung der energiegeladene Industriestadt unterstreichen. Doch auch die erfolgreichen Ost-Klubs wie BFC Dynamo, Dynamo Dresden, Dynamo Moskau, Dynamo Kiew und Dinamo Zagreb inspirierten die Klub-Bosse. Außerdem gab es schon in den 80er Jahren einen Profi-Soccer-Klub, der sich Houston Dynamos nannte.

Müllers erster Ritt auf dem Rasen erinnert ihn also gleich an seine alte Zeit. Sein letztes Spiel vor elf Monate gegen Dinamo Zagreb endete mit einem 9:2-Kanter-Sieg für die Bayern. Vancouver ist momentan Tabellendritter, Houston Dynamo nur Zwölfter. Gibt es wieder ein Torfestival?
Thomas Müller gegen zwei Herthaner und drei Unioner
Sechs Tage später kann er fünf Spieler mit Servus begrüßen. Gegner ist St. Louis City FC, dort spielen die Ex-Herthaner Eduard Löwen (28, von 2019 bis 2022 im Verein) und Alfredo Morales (35, von 2000 bis 2013 im Verein) und die Ex-Unioner Timo Baumgartl (29, von 2021 bis 2023 im Verein), Marcel Hartel (29, von 2017 bis 2019 im Verein) und Cedric Teuchert (28, von 2020 bis 2022 im Verein).
Ein bisschen Bundesliga bleibt dann doch für Müller. Er selbst hat sich in seiner typischen humorvollen Art bei seinen neuen Teamkollegenvorgestellt. Seine erste Amtshandlung bei den Whitecaps. Weil Mitspieler Ralph Priso bereitwillig auf Müllers Weltmeister-Nummer 13 verzichtete, schenkte der Ex-Bayern-Star Priso eine bayrische Lederhose. Die Mannschaft jodelte und feierte die Aktion ab.