In den USA

Schwerer Rückfall: Beißer Luis Suárez schlägt und spuckt nach Pleite

Uruguays Ausnahmestürmer rastet neun Jahre nach dem legendären Biss in die Schulter von Italien-Star Giorgio Chiellini nach dem Finale im Leagues-Cup-Finale aus.

Author - Berliner KURIER
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Luis Suárez (l.) von Inter Miami versucht es gegen Reed Baker-Whiting von den Seattle Sounders mit einer verdammt akrobatischen Einlage.
Luis Suárez (l.) von Inter Miami versucht es gegen Reed Baker-Whiting von den Seattle Sounders mit einer verdammt akrobatischen Einlage.Lindsey Wasson/dpa

Luis Suárez hat es wieder getan. Auch im hohen Fußball-Alter von 38 Jahren hatte der begnadete Stürmer aus Uruguay mal wieder seine Emotionen nicht im Griff. Nach dem 0:3 seines Miami FC im Finale des Leagues Cup in Nordamerika gegen die Seattle Sounders zettelte der Uruguayer erst eine Schlägerei an, dann spuckte er.

Erstes Suárez-Opfer wurde Sounders-Mittelfeldspieler Obed Vargas. Ihn würgte der Stürmer und in der folgenden Rudelbildung soll er dann ein Mitglied des Trainerteams von Seattle bespuckt haben. „Niemand mag solche Aktionen am Ende eines Spiels, aber wenn es eine Reaktion gibt, könnte es vielleicht eine Provokation gegeben haben“, versuchte Inter-Miami-Trainer Javier Mascherano, im Anschluss die Vorfälle im Zaum zu halten. Wohl wissend, dass Suárez mehr als nur ein Wiederholungstäter ist.

Luis Suárez: Die Skandal-Akte des Uruguayers ist lang

Die Skandal-Akte des Uruguayers ist lang, sehr lang. Schon mit 16 Jahren sorgte Suárez für den ersten Eintrag. Im Dress von Nacional Montevideo verpasste er im November 2003 Schiedsrichter Luis Larrañaga einen Kopfstoß, weil er ihn nach Foulspiel vom Platz stellte. Der Schiedsrichter trug eine stark blutenden Wunde davon, Suárez elf Spiele Sperre.

Im November 2007 kam es in der Halbzeitpause zu einer Schlägerei mit Ajax-Amsterdam-Mitspieler Albert Luque. Beide wurden ausgewechselt und vereinsintern mit einer Geldstrafe belegt.

Weltbekannt wurde Suárez am 2. Juli 2010: Im WM-Viertelfinale gegen Ghana wehrte er in der letzten Minute der Nachspielzeit einen Schuss auf der Linie mit der Hand ab. Ghana vergab den folgenden Elfmeter – Uruguay gewann im Elfmeterschießen. Suárez: „Das war die beste Parade des Turniers.“

Am 20. November 2010 tritt Suárez erstmals als Beißer auf: Als Stürmer von Ajax Amsterdam beißt er Otman Bakkal von der PSV Eindhoven, wird für sieben Spiele gesperrt und trägt seitdem den Spitznamen Kannibale. Zehn Spiele kassiert der Star des FC Liverpool für den Biss in den Arm von Chelseas Branislav Ivanovic am 21. April 2013.

Uruguays Luis Suárez kontrolliert nach seiner Beißattacke bei der WM 2014 die Zähne, Italien-Star Giorgio Chiellini krümmt sich vor Schulter-Schmerzen auf dem Rasen.
Uruguays Luis Suárez kontrolliert nach seiner Beißattacke bei der WM 2014 die Zähne, Italien-Star Giorgio Chiellini krümmt sich vor Schulter-Schmerzen auf dem Rasen.Moritz Müller/Imago

Bilder vom Suarez-Biss bei der WM 2014 gehen um die Welt

Bei der WM 2014 folgt die berühmteste Beißattacke. Im Vorrundenspiel gegen Italien beißt Suárez Gegenspieler Giorgio Chiellini (79.). Der Schiedsrichter hat die Szene indes nicht gesehen, es kommt zu keiner Bestrafung auf dem Feld. Chiellini sagt: „Er hat mich gebissen, das ist klar.“ Er verweist auf die deutlichen Bissspuren auf seiner Schulter. Die Bilder gehen um die Welt und die Strafe ist heftig. Weltweites Fußballverbot für vier Monate und 100.000 Schweizer Franken Strafe.

Nicht nur Suárez versucht immer wieder, seine Ausraster zu erklären. So sagte der ehemalige Arsenal-Coach Arsène Wenger mal: „Er ist ein Engel. Aber wenn er auf dem Rasen ist, wird er zu einem Teufelskerl.“ Ron Jans, sein erster Trainer in Europa beim FC Groningen, drückte es so aus: „Sobald Luis den Platz betritt, ist er ein anderer Mensch.“ Gebissen hatte Suárez in Groningen allerdings niemanden.

Seine Frau Sofia bestätigt diese Aussagen: Seit frühester Jugend ist sie an seiner Seite. Diese Zeit bringt sie dazu zu sagen, sie wäre längst nicht mehr mit ihm zusammen, würde er sich abseits des Platzes genauso aufführen.