Der klare Kurier-Kommentar

Bitter genug! Herthas Hoffnung ist jetzt Kennet Eichhorn (16)

Hertha BSC ist jetzt endgültig in der Krise, doch einen Lichtblick gab es trotzdem: Wunderkind Kennet Eichhorn.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas Teenie Kennet Eichhorn behielt beim 0:2 gegen Elversberg zumindest kühlen Kopf.
Herthas Teenie Kennet Eichhorn behielt beim 0:2 gegen Elversberg zumindest kühlen Kopf.City-Press

Man kann es zynisch sehen und nach diesem desaströsen 0:2 gegen Elversberg fragen: Sind Sie fußballsüchtig? Dann schauen Sie sich Spiele von Hertha BSC an. Sie gewöhnen sich diese Sucht ganz schnell ab…

Verletztenseuche hin oder her, so planlos und mutlos darf keine blau-weiße Mannschaft im Olympiastadion auftreten. Das ganz Bittere: Jeder Fann hatte schon nach dem frühen 0:1 das Gefühl, dass dieses Spiel gegen den kleinen Saarländer Klub schon verloren ist. Ein echtes Aufbäumen der Profis gab es nicht.

Hier herrscht Redebedarf innerhalb des Teams und vielleicht auch mal ohne Trainer Stefan Leitl. Dass Innenverteidiger Marton Dardai seit dem Saisonstart in einem Loch steckt, geschenkt! Ein funktionierendes Team muss das wegstecken.

Die Hauptproblemzone bleibt das Mittelfeld. Es findet kein kreativer Spielaufbau, keine Dynamik nach vorne statt. Für mich bleibt die Zone um die Mittelinie das Problemfeld. Michael Cuisance kommt dort als Achter nicht in Tritt und verlangsamt das Spiel entweder mit unnötigen Dribblings oder Querpässen. Die Alternative wäre Leon Jensen, der mehr Zug nach vorne hat.

Doch dann fehlt Jensen als Sechser vor der Abwehr oder doch nicht? Ab der 46. Minute spielte das blau-weiße Wunderkind Kennet Eichhorn als Sechser. Klarer, aufgeräumter Fußball mit genauen Pässen, ohne sich von der Gesamtsituation verunsichern zu lassen. Der 16-jährige Eichhorn ist gerade Herthas Hoffnung. Aber das ist irgendwie schon bitter genug bei diesem Kader.