Es gibt nur einen Rudi Völler (63) – und der bleibt dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) auch über die Heim-EM hinaus erhalten! Völler verlängerte seinen Vertrag als Direktor der A-Nationalmannschaft bis 2026 und bleibt damit mindestens bis zur WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko das DFB-Gesicht. Offen bleibt dagegen noch, was aus Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) wird.
Es soll ein Signal für Nagelsmann sein. Den roten Teppich hat Völler dem Bundestrainer bereits vor Wochen ausgerollt. Mit seiner eigenen Vertragsverlängerung schafft er Fakten und Klarheit für Nagelsmann. Zuletzt hatte der DFB die Hoffnung geäußert, trotz namhafter Konkurrenz mit dem Bundestrainer über den Sommer hinaus verlängern zu können.
Rudi Völler für den DFB mehr als nur Gute-Laune-Onkel
„In den zurückliegenden 14 Monaten meiner Tätigkeit habe ich festgestellt, dass mir die verantwortungsvolle Aufgabe beim DFB von Tag zu Tag mehr ans Herz gewachsen ist“, sagte Völler über seine Vertragsverlängerung: „Was anfangs vielleicht aus einem Gefühl der Verpflichtung gegenüber Deutschland, dem Verband und der Nationalmannschaft begann, hat sich längst auch zu einem persönlichen Anliegen entwickelt.“ Er wolle mit seiner Erfahrung „meinen Teil dazu beitragen, dass das wichtigste Fußballteam Deutschlands wieder erfolgreich ist, dies aber auch über die Heim-EM in diesem Sommer hinaus“.
Tatsächlich hatte Völler im Februar 2023 sein Amt nur auf Drängen der damaligen Taskforce angenommen. Aus dem Notnagel, der nach der verpatzen WM-Endrunde in Katar als eine Art „Gute-Laune-Onkel“ wieder für bessere Stimmung mit Blick auf die EM sorgen sollte, ist in der Zwischenzeit längst ein Hoffnungsträger geworden.
Rudi Völler wirbt um Julian Nagelsmann
DFB-Präsident Bernd Neuendorf zeigte sich hochzufrieden mit der Entscheidung. „Ich bin sehr froh, dass wir Rudi auch über 2024 hinaus für den DFB gewinnen konnten“, sagte Neuendorf: „Nach zuletzt schwierigen Jahren entsteht gerade wieder eine große Begeisterung für die Nationalmannschaft. Das ist neben der hervorragenden Arbeit von Julian Nagelsmann und seinem Team auch ein Verdienst von Rudi Völler.“
Auf Völlers Unterschrift soll die von Nagelsmann folgen. Der Weltmeister von 1990, selbst Teamchef von 2000 bis 2004, schätzt den derzeitigen Bundestrainer sehr. Völler möchte den Vertrag mit Nagelsmann, über dessen Rückkehr zu Rekordmeister Bayern München seit Wochen heftig spekuliert wird, deshalb unbedingt bis zur WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko verlängern.
DFB: Völler für Nagelsmann ein Seelenverwandter
Da Völler von Nagelsmann zuletzt als „Seelenverwandter“ und „wichtige Bezugsperson“ beim DFB bezeichnet wurde, sollten die Chancen auf einen Verbleib des Bundestrainers durch den Entschluss Völlers gestiegen sein. Davon gehen auch die DFB-Bosse aus. „Von seiner Vertragsverlängerung versprechen wir uns auch mit Blick auf Bundestrainer Julian Nagelsmann, mit dem wir ebenfalls gerne langfristig zusammenarbeiten möchten, ein positives Signal“, gab Sport-Geschäftsführer Andreas Rettig unumwunden zu.