Olé! Spanien ist Europameister!
Spanien ist zum vierten Mal Fußball-Europameister. Im EM-Finale gegen England siegte das Team von Trainer Luis de la Fuente im Berliner Olympiastadion mit 2:1 (0:0).
Nico Williams schoss in der 47. Minute und Mikel Oyarzabal in der 86. Minute die Tore für die Furia Roja. Spanien sicherte sich damit bereits zum vierten Mal den Titel im Kontinentalwettbewerb und führt die Siegerliste damit vor Deutschland an, das dreimal Europameister wurde. Cole Palmer gelang für England nur der zwischenzeitliche Ausgleich (73.).
Im Viertelfinale hatte Spanien die DFB-Elf aus dem Turnier geworfen. Die Iberer waren als überzeugendste Mannschaft des Turniers ins Endspiel eingezogen.
Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte brachte Williams die Spanier mit ihrer ersten wirklichen Torchance in Führung. Die Vorlage hatte Lamine Yamal gegeben. Der 17-Jährige ist der jüngste Spieler, der je in einem EM-Finale auflief. Auch nach der Führung erspielten sich die Spanier mehr Torchancen.
Neuer Titel für Spanien nach 2012 - England muss weiter warten
England um den nach einer Stunde ausgewechselten Bayern-Stürmer Harry Kane und Champions-League-Sieger Jude Bellingham hatte in der Offensive lange nicht viel entgegenzusetzen. Das 1:1 gelang dennoch durch einen Distanzschuss von Joker Palmer. Der ebenfalls eingewechselte Oyarzabal traf dann für Spanien zum 2:1 Endstand.
Die Three Lions von Trainer Gareth Southgate müssen weiter auf den ersten Titel seit 1966 warten. Der Sieg bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land bleibt der einzige Triumph des Mutterlands des Fußballs bei einem großen Turnier. Bei der EM 2020 schaffte es England ins Finale und verlor gegen Italien erst im Elfmeterschießen.

Musiala ist Torschützenkönig - neben fünf anderen!
Gleich sechs Spieler teilen sich den Titel des Torschützenkönigs der Fußball-EM 2024: Der deutsche Nationalspieler Jamal Musiala sowie Harry Kane (England), Dani Olmo (Spanien), Ivan Schranz (Slowakei), Cody Gakpo (Niederlande) und Georges Mikautadze (Georgien) haben nach Turnierende drei Treffer auf dem Konto und müssen sich die Auszeichnung des „Golden Boot“ für den besten EM-Torschützen teilen.
Rodri vom spanischen Europameister-Team ist zum besten Spieler der Fußball-EM in Deutschland gewählt worden. Der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler von Manchester City, der im Finale gegen England (2:1) zur Halbzeit vermutlich angeschlagen ausgewechselt werden musste, wurde rund 20 Minuten nach dem Schlusspfiff im Berliner Olympiastadion zum herausragenden Akteur des vierwöchigen Turniers ernannt. Die Auszeichnung wird seit 1996 bei jeder UEFA-Europameisterschaft verliehen.
Als bester junger Spieler wurde Rodris Teamkollege Lamine Yamal geehrt, der einen Tag vor dem Endspiel 17 Jahre alt wurde. Der Jungstar vom FC Barcelona hatte beim Sieg gegen England den 1:0-Führungstreffer von Nico Williams vorbereitet.

Philipp Lahm ist sehr zufrieden mit dem EM-Turnier
Mit dem großen Finale endeten die vier EM-Wochen, auf die Fans und Organisatoren in Deutschland jahrelang hingefiebert hatten. „Insgesamt sehr zufrieden“, lautete das Fazit von Turnierdirektor Philipp Lahm in der ARD. „Man hat die Bilder ja gesehen, wie die Menschen hier zusammengekommen sind, wirklich Spaß hatten.“ Zu ernsthaften Sicherheitspannen war es nicht gekommen.
Die englischen und spanischen Fans hatten ihre Abschiedsfeier in Berlin schon lange vor dem Spiel begonnen. Zu Tausenden waren die Anhänger der Furia Roja und der Three Lions zum Olympiastadion gezogen. Auf der Ehrentribüne fieberten neben dem englischen Thronfolger Prinz William und der spanische König Felipe VI. mit ihren Kindern mit, auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ließen sich das Endspiel nicht entgehen.
Stimmen zum Finale - von Southgate bis Olmo
Gareth Southgate (Trainer England): „Ich bin sehr stolz auf meine Spieler, sie haben alles im Turnier gegeben. Wir waren nicht gut genug, um das Spiel zu gewinnen. Spanien war das beste Team. Kleine Fehler, ein guter Abschluss, das sind die Unterschiede in solchen Spielen.“■
Harry Kane (Kapitän England): „Es war ein hartes Spiel, das ist schwer, in Worte zu fassen. Wir haben versucht, zurück ins Spiel zu kommen. Das ist sehr schmerzhaft. Wir hatten das Momentum, aber wir konnten es nicht behalten. So ist das Finale. Es ist nicht leicht, in diese Endspiele zu kommen. Du musst es dir nehmen, wenn es so kommt, und wir haben es wieder nicht gemacht. Das wird eine ganze Zeit lang wehtun.“
Luis de la Fuente (Trainer Spanien): „Ich könnte nicht glücklicher sein, wenn ich die Fans sehe, das Publikum, die Spieler. Es ist ein wunderbarer Tag für uns. Meine Mannschaft hat verdient die Europameisterschaft gewonnen. Danke an ganz Spanien für die Unterstützung. Man kann immer besser werden. Das ist vielleicht ein bisschen unser Geheimnis: Wir können immer besser werden.“
Mikel Oyarzabal (Siegtorschütze Spanien): „Ich habe meine Arbeit gemacht, ich habe meine Pflicht erfüllt. Ich habe der Mannschaft geholfen. Ich bin super glücklich und super stolz auf alles. Wir sind eine Mannschaft. Wir sind eine Familie. Das ist unglaublich.“
Nico Williams (Torschütze Spanien): „Wir sind jetzt Europameister. Das macht uns sehr froh. Wir haben sehr viel gelitten, es war ein hartes Spiel. Es war eine gute Mannschaft, die gegen uns gespielt hat. Wir mussten 100 Prozent geben, letztendlich haben wir es geschafft.“
Dani Olmo: „Ich bin so glücklich. Es ist eine großartige Mannschaft. Wir sind so stolz darauf. Wir haben in Berlin begonnen und wollten es in Berlin beenden und so ist es auch. Deutschland ist für mich eine zweite Heimat. Es ist schön, das Turnier hier gespielt zu haben, im Land, das ich mag.“