Mamma mia, was ist denn da bloß los? Immer wieder gibt es Dinge, wo man sich fragt, ob die noch von dieser Welt sind. Göttliche Fügung? Teufels Werk? Oder doch nur Zufall? Willkommen in der Welt der Mythen, Phänomene und des Aberglaubens. Eine dieser irren Geschichten spielt – passender könnte es kaum sein – in Italien. Und sie bekam gerade neue Nahrung. Im Mittelpunkt stehen ein Fußballklub und Gottes Stellvertreter auf Erden.
Die Reise führt nach Avellino, eine gut 50.000 Einwohner-Stadt in der Region Kampanien rund 40 km östlich von Neapel. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und – Bischofssitz. 1912 wurde der örtliche Fußballklub US Avellino (Spitzname „Die Wölfe“) gegründet. Erster Präsident war Alfonso Di Marzio Capozzi, ein – Achtung! – Schwefelminenbesitzer. Für viele ist das schon ein klarer Beweis für die These: Wo Gott ist, da ist auch der Teufel nicht weit.
Liegt hier der Ursprung eines fast schon unheimlichen Fluches, der bis ins Hier und Jetzt anhält? Denn irgendwie scheinen der Erfolg der Kicker und das Schicksal des Papstes untrennbar verknüpft zu sein. Heiliger Strohsack!
Vor knapp 70 Jahren fing alles an
Das erste Mal passierte es 1958. In diesem Jahr stieg Avellino in die dritte Liga auf, in diesem Jahr starb Papst Pius XII. Doch der war seit 1954 schwer erkrankt und zum Zeitpunkt seines Todes 82 Jahre alt. Da kann man auch schon mal ohne Avellinos sportlichen Höhenflug zu seinem Herrn abberufen werden.
Doch dann, 20 Jahre später, rückte Pius‘ Tod plötzlich in ein neues Licht. Avellino war auf seinem sportlichen Gipfel angekommen und in Italiens höchste Spielklasse, die Serie A, aufgestiegen. Und was passierte in Rom? Da starben mit Paul VI. (†80) und Johannes Paul I. (†65) gleich zwei Päpste. Paul, ohnehin gesundheitlich angeschlagen, erholte ich nicht mehr von einem schweren Herzanfall, Johannes Paul segnete nach nur 33 Tagen im Amt nach einem akuten Herzinfarkt das Zeitliche.
Überlebte Benedikt XVI. weil er abtrat?
Wenn das noch nicht reicht: 2005 gelang der Fahrstuhl-Mannschaft Avellino mal wieder die Rückkehr in die Serie B – und für Papst Johannes Paul II., der 1981 ein Attentat überlebte, aber seit Jahren an Parkinson erkrankt war, endete im Alter von 84 Jahre die irdische Karriere. 2013 schafften „Die Wölfe“ den erneuten Aufstieg in die Serie B. In Rom überlebte Benedikt XVI., aber der deutsche Papst trat in diesem Jahr von seinem Amt zurück. Bewahrte ihn das vorm Ableben?

Gebrochen war der Fluch damit nicht. Am Karsamstag 2025 feierte die US Avellino mit einem 2:1 bei Sorrento - diesmal sogar vorzeitig – erneut den Aufstieg in die Serie B. Zwei Tage später gab der Vatikan den Tod von Papst Franziskus (88) bekannt. Er hatte noch wenige Monate zuvor ein Trikot des Klubs gesegnet und signiert.



