Von Adidas zu Nike

Neuer DFB-Ausrüster: So kritisiert Wirtschaftsminister Habeck den Wechsel

Der Grünen-Politiker hätte sich mehr Standortpatriotismus gewünscht 

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Der DFB hat das Ende der Partnerschaft mit adidas verkündet. Wirtschaftsminister Habeck kritisiert das. Hier ein Foto vom Eingang des Adidas Brand Stores im bayerischen Herzogenaurach. 
Der DFB hat das Ende der Partnerschaft mit adidas verkündet. Wirtschaftsminister Habeck kritisiert das. Hier ein Foto vom Eingang des Adidas Brand Stores im bayerischen Herzogenaurach. Harry Koerber/imago

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat den zukünftigen Ausrüster-Wechsel beim Deutschen Fußball-Bund vom langjährigen Partner Adidas zu Nike kritisiert. „Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen. Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht“, sagte Habeck.

Nike übernimmt ab 2927 die Ausrüstung

Am Donnerstag hatte der DFB bekannt gegeben, dass ab 2027 der US-Sportartikelhersteller Nike alle deutschen Nationalteams ausrüsten wird. Damit endet dann eine mehr als 70-jährige Partnerschaft mit Adidas. Bei allen vier WM-Titeln und bei allen drei EM-Titeln der Männer sowie bei den beiden WM-Titeln und den acht EM-Trophäen der Frauen war Adidas der Ausrüster. Die Zusammenarbeit mit Nike ist zunächst bis 2034 angelegt. Die Entscheidung gegen Adidas und pro Nike war offensichtlich auch von wirtschaftlichen Gesichtspunkten getrieben.

Unterdessen wurde bekannt, dass Ausrüster-Wechsel von adidas zu Nike dem Deutschen Fußball-Bund offenbar mindestens eine Verdopplung der bisherigen Zahlung bringt. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Branchenkreise berichtet, habe US-Gigant Nike mit einem Angebot im dreistelligen Millionen-Bereich pro Jahr den Verband überzeugt.

Der neue Vertrag bringt dem DFB deutlich mehr

Mit mindestens 100 Millionen Euro pro Jahr würde der Sieben-Jahres-Vertrag dem DFB somit deutlich über den bisher von adidas gezahlten 50 Millionen pro Jahr liegen und das Gesamtvolumen des Deals über die Laufzeit von sieben Jahren eine halbe Milliarde Euro klar übertreffen.

Nike würde damit dem deutschen Verband auch deutlich mehr zahlen als beispielsweise derzeit den Franzosen. Der Vertrag mit der Equipe tricolore, die seit 2011 die Marke aus Oregon trägt, ist derzeit mit rund 50 Millionen Euro dotiert und läuft noch bis 2026. Medienberichten zufolge soll der französische Verband aber an einer Verbesserung interessiert sein. Ein Kandidat für die Nachfolge soll adidas sein, das bereits bis 2010 Ausrüster des Verbandes war. ■