Die Eishalle in der Paul-Heyse-Straße gehört nicht zu den Berliner Prachtbauten. Dennoch erfüllt sie ihren Zweck und ist im Moment die einzige von sechs Eissporthallen in der Stadt, die eislaufbezogene Trainingsmöglichkeiten bietet. Logisch, dass sich die Stars hier die Kufen in die Hand geben.
So tänzelte nach dem Training der Eisbären jüngst mit Minerva Hase und Nikita Wololdin Deutschlands Weltklasse-Paar unter Aufsicht ihres russischen Trainer Dmitri Sawin über den kalten Grund ihres Sports. Minerva Hase fand vor dem Training einen Moment Zeit zu einem kurzen Plausch. „Nikita sitzt vorn im Unterrichtsraum und paukt Deutsch“, verrät Minerva dem KURIER. Die frostige Halle stört Minerva nicht: „Wenn du konkrete Ziele anvisiert, freut man sich über jede Minute Eiszeit.“
Minerva Hase und Nikita Wololdin wollen mehr
Solche Worte von der netten Berlinerin zu hören, überrascht schon ein bisschen, denn gerade im vergangenen Winter tanzte das deutsch-russische Paare mit einem Weltcup-Sieg und WM-Bronze in höhere Sphären ihres Sports, die von den meisten deutschen Eiskunstlauf-Fans kaum für möglich gehalten wurden.
Also: Noch mehr als WM-Bronze?
Minerva Hase lernt Deutsch
„Zumindest arbeiten wir dafür, dass es vielleicht auf dem Siegertreppchen noch ein oder zwei Stufen nach oben geht“, bleibt die 25 Jahre alte Psychologie-Studentin vorsichtig. Das Fernziel sind natürlich die Winterspiele 2026 in Mailand. Um dort im olympischen Glitzerschein brillieren zu können, muss Nikita einigermaßen die deutsche Sprache beherrschen. Deshalb schwitzt Nikita nicht nur bei Sprüngen und Hebungen sondern auch bei Infinitiv- und Relativsätzen. „Aber das wird schon“, bleibt Minerva-Fabienne zuversichtlich.