Von Glitzer und Glamour ist beim Training im Welli keine Spur. Minerva-Fabienne Hase (24) und Nikita Wolodin (24) pauken noch mal am Kurzprogramm. Schließlich will Berlins neues Eis-Traumpaar bei der EM in Kaunas, für die es sich durchaus in die Favoritenrolle lief, ab Mittwoch ganz vorne mitmischen.
„Glamour kommt später. Jetzt müssen erst mal alle Schritte bis ins Detail sitzen. Da ist jede Übungsstunde wichtig“, betont Trainer Knut Schubert (65), der gemeinsam mit Rico Rex (47) das Eiskunstlauf-Paar betreut.
Minerva und Nikita über Feiertage getrennt
„Nikita und ich sind zum Glück wieder gesund und konnten in den vergangenen Tagen wieder voll trainieren“, berichtet Minerva mit einem strahlenden Lächeln. Beide plagten sich zuletzt mit Erkältungen rum. Nachwehen eines ziemlich stressigen Novembers/Dezembers mit rund 20.000 Flugkilometern innerhalb von 14 Tagen mit Wettkämpfen in Finnland, Südkorea, dem Sieg beim Grand-Prix-Finale in Peking und dann noch der Deutschen Meisterschaft in Berlin.
„Da war es schön und gemütlich, mit Jonas und einem bekannten Paar Silvester zu feiern“, freut sich Minerva. Jonas ist ihr Lebenspartner, heißt mit Nachnamen Mattisseck (23) und ist Basketballer bei Alba. Nikita wiederum verzichtete über die Feiertage auf die Schlittschuhe und brummte nach Sachsen und erzählt: „Ich habe mich mit meiner Freundin Jekaterina getroffen. Sie ist Tänzerin bei ‚Holiday on Ice‘, die Revue gastierte zu Weihnachten in Leipzig. Die Chance haben wir genutzt.“
Annika Hocke/Robert Kunkel unter Druck
Das Kurzprogramm saß beim Training schon mal. Am Freitag glitten Minerva und Nikita dann noch mal mit ihrer Kür übers Eis im Welli. Der Auftakt mit Dreifach-Flip und anschließender Kombination aus Dreifach-Toeloop, Doppelaxel und noch einem Doppelaxel ist schon atemberaubend und echte Weltklasse.

„Trotzdem wird es bei der EM nicht einfach, auf das Treppchen zu kommen. Die Konkurrenz ist auch ohne die Russen groß“, bleiben Minerva und Nikita mit beiden Schienen auf dem Eis. Medaillen-Konkurrenz gibt es in Kaunas nicht nur aus Italien oder Georgien. Die Berliner Annika Hocke (23) und Robert Kunkel (24), die aber in Bergamo trainieren, haben Bronze zu verteidigen.
Für die EM übernimmt russischer Star-Coach

Bei der EM steht wie bei den Grand-Prix-Wettbewerben auch für Hase/Wolodin wieder Chef-Coach Dmitri Sawin an der Bande. Der Russe trainiert in Sotschi mit russischen Paaren und ist für die tägliche Arbeit kaum in Berlin.